EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Chemiesektor im Fokus

Die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der grossen US-Konzerne IBM und AMD konnten dagegen kaum etwas ausrichten.


Nach drei Handelstagen mit Verlusten ging der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 im frühen Handel weiter auf Talfahrt und verlor 0,47 Prozent auf 4.067,67 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,44 Prozent auf 3.387,25 Zähler nach. Der Euronext 100 verlor 0,32 Prozent auf 901,84 Punkte. Der Pariser CAC 40 sank um 0,30 Prozent auf 5.141,37 Zähler. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,28 Prozent auf 5.885,80 Punkte.


Weitere Konjunkturdaten werden an diesem Nachmittag erwartet, denn in den USA stehen der Verbraucherindex der Universität Michigan und die Frühindikatoren zur Veröffentlichung an. Zudem wird damit gerechnet, dass Präsident George Bush Details über das wegen den Konjunkturabschwung angekündigte Hilfspaket bekannt gibt.


Eine Gewinnwarnung der finnischen Kemira belastete den kompletten Chemie-Sektor in Europa. Kemira rutschten in Helsinki 23,36 Prozent auf 9,45 Euro ab. Der Konzern erwartet ein schwächer als prognostiziertes operatives Ergebnis für das Gesamtjahr. Akzo Nobel sanken um 3,31 Prozent auf 47,37 Euro. Clariant gaben im SMI um 1,53 Prozent auf 8,34 Franken nach und L`Air Liquide verloren 0,53 Prozent auf 95,99 Euro.


Die Technologiewerte rückten wegen IBM und AMD in den Fokus. Der amerikanische IT-Konzern IBM übertraf mit seinen Zahlen zum vierten Quartal die Analystenprognosen und sieht sich bei seinen langfristigen Zielen auf Kurs. Der Verlust im vierten Quartal des Computerchip-Produzent Advanced Micro Devices (AMD) fiel zudem geringer als erwartet aus. Alcatel-Lucent stiegen um 1,94 Prozent auf 4,73 Euro. Nokia , hielten sich mit 0,09 Prozent auf 22,92 Euro im Plus und ASML Holding stiegen um 0,62 Prozent auf 17,91 Euro.


Die Aktie des weltgrössten Börsenbetreibers NYSE Euronext gab im Euronext 100 um 2,73 Prozent auf 50,26 Euro nach. Wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte, übernimmt es den kleinen Wettbewerber American Stock Exchange. Der Kaufpreis von 260 Millionen Dollar (178 Mio. Euro) wird in Aktien gezahlt und soll bis zum dritten Quartal abgeschlossen sein.


In London legte Carphone Warehouse einen Zwischenbericht zum dritten Geschäftsquartal vor, der der Aktie ein Minus von 3,86 Prozent auf 293,00 Pence einbrachte. Die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt, der Absatz des Handy-Anbieters stieg im abgelaufenen Geschäftsquartal um neun Prozent auf 900 Millionen Pfund. Rio Tinto gewannen an der «Footsie»-Spitze 2,17 auf 4.576,00 Pence. Der Bergbau-Konzern will vor Ende des Jahres gemeinsam mit der japanischen Komatsu den Eisenerz-Gewinnungsvorgang in Pilbara (Australien) automatisieren. Die anderen Bergbau-Aktien im Index notierten allesamt mit Verlusten.


Die Swatch-Titel gewannen im Swiss-Market-Index (SMI) 2,62 Prozent auf 284,25 Franken. Der weltgrösste Uhrenkonzern erzielte im Jahr 2007 erneut einen Umsatzrekord und übertraf damit seinen bisherigen Rekord von 2006. Die Erlöse des Schweizer Konzerns kletterten um 17,6 Prozent auf 5,94 Milliarden Schweizer Franken (3,68 Mrd. Euro). (awp/mc/ab)

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