Die Vorgaben sind ebenfalls verhalten: Der Dow Jones hatte am Freitag zwar gut behauptet geschlossen, gab im Vergleich zum europäischen Handelsende indes 30 Punkte nach. Der Handel in Tokio ist wegen eines Feiertags geschlossen. Im Zuge der Finanzkrise stünden insbesondere die Bankentitel weiter unter Druck, so die Händler. Daneben seien der zum Dollar weiter auf Rekordkurs befindliche Euro und für die Rohstofftitel der hohe Kupferpreis ein Thema.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 büsste um 0,25 Prozent auf 4.359,555 Punkte ein. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,15 Prozent auf 3.817,20 Zähler nach. Der Euronext 100 verlor 0,24 Prozent auf 1.009,43 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,29 Prozent auf 5.683,94 Zähler nach unten. Der FTSE 100 verbilligte sich um 0,11 Prozent auf 6.449,30 Punkte.
Finanztitel gehörten zu den grössten Verlierern. So rutschten Fortis mit minus 2,33 Prozent auf 26,03 Euro ans Ende des EuroSTOXX 50. Andere Bankentitel zeigten ebenfalls deutliche Schwäche mit Verlusten von meist mehr als einem Prozent. Dagegen zogen Nokia an der Leitindexspitze um 1,22 Prozent auf 26,57 Euro an.
Die Neulinge im Leitindex präsentierten sich zum Debüt uneinheitlich: Während Schneider Electric 2,69 Prozent auf 92,12 Euro verloren, rückten Vinci um 0,68 Prozent auf 54,55 Euro vor. ArcelorMittal tendierten kaum verändert. Die Unternehmen haben zur Eröffnung Ahold, Allied Irish Banks (AIB) und Lafarge ersetzt.
In London standen Northern Rock nach ihrer Kurshalbierung in der vergangen Woche weiter im Fokus. Nach einem anfänglichem Rutsch auf 163,00 Pence sprangen die Papiere um 11,30 Prozent auf 216,25 Pence an. Presseberichten vom Wochenende zufolge bereiten schwergewichtige Hedge-Fonds eine Aufspaltung der krisengeschüttelten Hypothekenbank vor. Zu den Interessenten sollen neben Chris Flowers, ehemals Goldman Sachs, Cerberus und Citadel gehören, hiess es. Der «Independent» berichtete unterdessen in seiner aktuellen Ausgabe, dass das Management unter Hochdruck an einer Sanierungsstrategie arbeitet, um einem Gebot zuvorzukommen.
Barclays gaben um 1,58 Prozent auf 623,50 Pence nach. Die britische Bank erwägt einem Bericht der «Sunday Times» zufolge den Verkauf ihrer Subprime-Kreditsparte FirstPlus. Mögliche Käufer seien die US-Konzerne General Electric (GE) und American International Group . Der Kaufpreis dürfte dabei dem Bericht zufolge hinter dem Wert des Kreditportfolios der Tochter von 4,5 Milliarden britischen Pfund (6,5 Mrd Euro) zurückbleiben. Wolseley verloren nach Zahlenvorlage 4,89 Prozent auf 807,00 Pence. Der Bauzulieferer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr belastet durch den krisengeschüttelten US-Immobilienmarkt einen Gewinnrückgang verzeichnet. Es gebe noch keine Anzeichen für einen Aufschwung in den USA, hiess es vom Unternehmen.
Rohstofftitel legten gegen den «Footsie»-Trend zu. BHP Billiton ragten mit plus 2,96 Prozent auf 1.705 Pence heraus, Rio Tinto und Anglo American folgten mit festen Notierungen auf den weiteren Plätzen. Händler verwiesen insbesondere auf den Kupferpreis als Impulsgeber. Dieser ist angesichts geringer Lagerbestände mit 8.000 Dollar je Tonne auf das höchste Niveau seit Juli geklettert.
Papiere der London Stock Exchange (LSE) reagierten indes kaum auf die laut Kreisen von der NASDAQ und der Börse Dubai geplanten Zusammenarbeit mit dem Börsenbetreiber. Diese solle dazu dienen, gegen die NYSE Euronext konkurrieren zu können, berichtet die britische dpa-AFX-Partneragentur AFX News unter Berufung auf Kreise. LSE-Papiere rückten um 0,06 Prozent auf 1.801 Pence vor.
In der Schweiz veränderten sich Novartis-Papiere mit plus 0,08 Prozent auf 64,50 Franken kaum. Die Europäische Kommission hat dem «Exelon Patch» des Pharmakonzerns die Marktzulassung erteilt. Das in Form eines Pflasters entwickelte Medikament darf Novartis zufolge nun bei schwachen bis moderaten Alzheimererkrankungen angewendet werden. (awp/mc/ab)