EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Leichte Gewinnmitnahmen

Der Dow Jones Industrial hat am Vorabend im Vergleich zum Handelsschluss in Europa noch 35 Punkte zugelegt und sich letztlich gut behauptet. Der Nikkei-225-Index verzeichnete dagegen am Morgen in Tokio leichte Kursverluste. In den USA stehen am Nachmittag zahlreiche Konjunkturdaten auf der Agenda, die im Verlauf für neue Impulse sorgen dürften.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 büsste um 0,23 Prozent auf 4.378,69 Punkte ein. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 0,20 Prozent auf 3.814,77 Zähler nach. Der Euronext 100 verlor 0,26 Prozent auf 1.014,04 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,28 Prozent auf 5.717,22 Zähler nach unten. Der FTSE 100 verbilligte sich um 0,29 Prozent auf 6.467,70 Punkte.


In London brachen Tate & Lyle um 22,56 Prozent auf 431,75 Pence ein. Der Nahrungsmittel- und Zuckerproduzent hat sich vorsichtig über die kurzfristigen Geschäftsaussichten geäussert. Experten von Panmure Gordon reagierten mit einer Abstufung von «Buy» auf «Hold».


Nicht aus den Schlagzeilen kommen Northern Rock – für die Aktie ging es um 4,44 Prozent auf 184,90 Pence nach unten. Die angeschlagene Hypothekenbank hat sich weitere fünf Milliarden britische Pfund von der Bank of England (BoE) geliehen, wie die «Financial Times» meldete. Damit habe die Bank von der ihr eingeräumten Notfall-Kreditlinie bislang fast acht Milliarden Pfund (rund 11,5 Milliarden Euro) in Anspruch genommen. Zudem habe Northern Rock in der vergangenen Woche 40 Millionen Pfund an Besitzer von Vorzugsaktien als Dividende ausgeschüttet, berichtet das Blatt ohne Quellen zu nennen. Zwei Tage später wurde die Dividendenzahlung an die anderen Aktionäre ausgesetzt.


Minenwerte gehörten ebenfalls zu den grössten Verlierern: So gaben Antofagasta um 3,54 Prozent auf 762,50 Pence nach, Kazakhmys und Vedanta tendierten ebenfalls sehr schwach. Die UBS hat ihre Einschätzung zu Antofagasta von «Hold» auf «Sell» gesenkt, die anderen beiden Minentitel wurden von «Buy» auf «Neutral» zurückgenommen. Die Experten verwiesen auf Bewertungsgründe. Die Aussichten für den Rohstoff Kupfer seien zwar weiterhin positiv, bei Antofagasta-Aktien spiegele sich eine robuste Preisentwicklung jedoch bereits im Kurs wider.


Im EuroSTOXX zogen Alcatel-Lucent gegen den Trend um 1,88 Prozent auf 7,03 Euro an. Der Telekomausrüster muss einem Pressebricht zufolge innerhalb eines Monats seinem Aufsichtsrat einen Restrukturierungsplan vorlegen. Das Gremium wolle Klarheit über die künftige strategische Ausrichtung des Konzerns und seine Umsatzpotenziale, berichtete die «Financial Times» (Freitag). Vorstandschefin Patricia Russo werde zudem gedrängt, die Vorstandsebene, die durch die Fusion mit Lucent gewachsen ist, zu rationalisieren. Die französische Alcatel war vor etwas mehr als neun Monaten mit dem US-Konzern Lucent verschmolzen und hat seitdem drei Gewinnwarnung ausgeben müssen.


Renault gewannen 0,85 Prozent auf 102,63 Euro. Die Entwicklung auf dem asiatischen Automarkt wird nach Ansicht des Chefs von Renault und Nissan Motor, Carlos Ghosn, zu einer neuen Konsolidierungswelle in der weltweiten Autoindustrie sorgen. Für Renault und Nissan zeigte sich Ghosn unterdessen trotz der aktuellen Absatzschwierigkeiten zuversichtlich.


Generali gaben dagegen um 1,16 Prozent auf 30,62 Euro nach. Der italienische Versicherer will seinen Gewinn bis 2009 deutlich erhöhen und die Dividende verdoppeln. Die Zielvorgaben seien zwar erfreulich, allerdings schon im Kurs enthalten, kommentierten Händler. Zudem habe es keine Aussagen zu Alleanza und möglichen Übernahmeplänen gegeben. Danone weiteten am Indexende die Vortagesverluste um 1,86 Prozent auf 54,96 Euro aus.(awp/mc/ab)

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