EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Milliardenübernahmen

Die Vorgabe gab nach Einschätzung von Händlern dagegen keine Impulse: Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag nach Handelsschluss in Europa noch 11 Punkte zugelegt und etwas fester geschlossen. Die Börse in Tokio blieb am Montag feiertagsbedingt geschlossen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab am Vormittag um 0,22 Prozent auf 4.445,37 Zähler nach. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 sank um 0,25 Prozent auf 3.894,07 Punkte. Der Euronext 100 rückte dagegen um 0,08 Prozent auf 1.035,83 Zähler vor. In Paris verlor der CAC 40 0,11 Prozent auf 5.837,05 Punkte, der Londoner Leitindex FTSE 100 gab um 0,05 Prozent auf 6.592,30 Zähler nach.


Im Zuge seiner Wachstumsoffensive übernimmt Europas grösster Softwarehersteller SAP den französischen Anbieter Business Objects für 4,8 Milliarden Euro. SAP bietet 42 Euro je Aktie für die auf Finanzinformations-Software spezialisierte Firma. Business Objects gab seinerseits bekannt, dass die Umsatz- und Gewinnziele für das jüngst abgeschlossene dritte Quartal verfehlt würden. Wegen des enttäuschenden Lizenzumsatzes werde der Umsatz nur von 310 Millionen auf 366 bis 370 Millionen Dollar steigen. Bisher hatten die Franzosen 382 bis 387 Millionen Dollar angepeilt. SAP rutschten mit minus 5,74 Prozent auf 39,24 Euro an das Ende des EuroSTOXX 50. Papiere von Business Objects sind bis 11.00 Uhr vom Handel ausgesetzt.


Auch in London steht dem «Independent on Sunday» zufolge eine Milliardenübernahme kurz vor dem Abschluss. So werde Sainsbury für 10,6 Milliarden Pfund an die Unternehmensgruppe Delta Two aus Katar verkauft, hiess es. Das Management der Supermarktkette werde den Aktionären die Annahme der Offerte noch in dieser Woche empfehlen. Sainsbury rückten um 0,09 Prozent auf 583,50 Pence vor.


Northern Rock gewannen nach weiter angeheizten Übernahmespekulationen an der «Footsie»-Spitze 6,06 Prozent auf 168,10 Pence. So berichtete das «Wall Street Journal» in seiner aktuellen Ausgabe über ein Kaufinteresse der Investmentgesellschaften Apollo Mangement und Blackstone für die angeschlagenen Hypothekenbank. Darüber hinaus plant die Citigroup laut «Sunday Times», der angeschlagenen Hypothekenbank mit einer Finanzspritze von 10 Milliarden Pfund zur Seite zu stehen. Dieser Schritt sei ein deutliches Zeichen, dass die Verfassung von Northern Rock besser sei als angenommen, hiess es. Standard Chartered verteuerten sich nach Aufnahme in die Merrill Lynch «Europe-1 List» um 1,73 Prozent auf 1.645 Pence.


Endesa rutschten um 2,86 Prozent auf 38,67 Euro ab. Nach der Übernahme durch Enel und Acciona verliert der Versorger seinen Platz im EuroSTOXX 50 an Volkswagen .


Neben Business Objects standen in Paris Aktien von THOMSON mit einem positiven Analystenkommentar im Blick und gewannen an der Spitze des Leitindex 4,26 Prozent auf 11,27 Euro. Cheuvreux hat seine Einstufung auf «Outperform» angehoben und ein Kursziel von 12,50 Euro genannt. ArcelorMittal gaben mit dem Markt um 0,36 Prozent auf 55,00 Euro nach. Der weltgrösste Stahlkonzern sieht die Synergien aus der Fusion der beiden Stahlkocher Arcelor und Mittal schneller erreicht als erwartet. Der Konzern will in diesem Jahr zudem insgesamt rund zwei Milliarden Dollar in Europa investieren.


In Amsterdam stiegen Akzo Nobel um 1,38 Prozent auf 60,78 Euro. Der Chemiekonzern kündigte für 2007 eine Erhöhung der Dividende von 0,30 auf 0,40 Euro je Aktie an. Zudem werden laut Unternehmen 2008 und 2009 Aktien in einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro zurückgekauft. Givaudan gaben in Zürich dagegen um 0,96 Prozent auf 1.135 Schweizer Franken nach. In den ersten neun Monaten steigerte der Riechstoffehersteller seinen Umsatz um 41,1 Prozent auf 3,105 Milliarden Franken und lag damit im unteren Drittel der Prognosespanne. (awp/mc/ab)

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