EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Nach positivem Start im Minus

Der Londoner FTSE 100 sank derweil um 0,75 Prozent auf 5.271,28 Punkte. Finanztitel standen nach dem Rettungsplan der US-Regierung auch zu Beginn dieser Woche europaweit erneut im Mittelpunkt. Nach der Londoner Börse hat auch die Börsenaufsicht in den Niederlanden Leerverkäufe (short selling) verboten. Sie entwickelten sich uneinheitlich. Während Societe Generale mit 2,24 Prozent auf 65,50 Euro beispielsweise deutlich nachgaben, legten Schroders im FTSE 100 als stärkster Wert im britischen Leitindex 3,58 Prozent auf 1.128 Pence zu.


Unterdessen wurde das Rennen um die Filetstücke der im Zuge der Finanzkrise zusammengebrochenen US-Investmentbank Lehman Brothers eröffnet. Ein US-Konkursgericht hatte am Samstag nach mehrstündiger Anhörung grünes Licht für den bereits angekündigten Kauf der Lehman-Investmentbanking-Sparte durch die britische Barclays gegeben. Darüber hinaus wird in Medienberichten spekuliert, dass auch Teile des Europa-Geschäfts das Interesse Barclays geweckt haben könnten. Die Aktien fielen am Montag um 1,35 Prozent auf 383,75 Pence.


Die Automobiltitel und die Papiere ihrer Zulieferer zogen ebenfalls die Aufmerksamkeit der Börsianer auf sich. Der weltgrösste Reifenhersteller Michelin interessiert sich laut einem Bericht der WirtschaftsWoche für die Reifensparte von Continental. Die Aktien von Michelin brachen um 4,35 Prozent auf 46,91 Euro ein.


Nicht nur in der Schweiz richten sich unterdessen die Augen der Börsianer und der Verbraucher auf den Nahrungsmittelkonzern Nestle . Nestle dementierte Berichte, wonach die giftige Chemikalie Melamin auch in Milch des Schweizer Konzerns entdeckt worden sei. Das Produkt Neslac Gold 1+ sei frei von Melamin, teilte der Konzern mit. Es sei von geprüften und unabhängigen Labors untersucht worden und in keiner der Analysen sei Melamin gefunden worden. Der Kurs von Nestle gab am Vormittag 0,73 Prozent auf 48,96 Euro nach.


Der tschechische Generikahersteller Zentiva akzeptierte unterdessen das nachgebesserte Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis. Der französische Konzern hatte zuvor sein Angebot auf 1.150 tschechische Kronen erhöht – dies bewertet Zentiva mit umgerechnet rund 1,8 Milliarden Euro. Sanonfi-Aktien fielen um 1,68 Prozent auf 46,76 Euro.


Darüber hinaus steht grosses Stühlerücken im Auswahlindex der Eurozone Dow Jones EuroSTOXX 50 an. Dort ersetzen Alstom die Aktien des angeschlagenen Handy-Ausrüsters Alcatel-Lucent. Einen neuen Platz im STOXX 50 bekommen ABB, Bayer, British American Tobacco (BAT) und Iberdrola. Den Index verlassen die BT Group, Fortis, die britische Grossbank HBOS und Lloyds TSB Group. In Wien scheiden EVN aus dem Austrian-Traded-Index (ATX) aus, Austrian Airlines steigen dafür auf. (awp/mc/ps/09)

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