EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Verschnaufpause, Vorgaben
Der EuroSTOXX 50 verlor 0,29 Prozent auf 4.157,94 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab um 0,12 Prozent auf 3.722,07 Punkte nach. Für den Euronext 100 ging es um 0,03 Prozent auf 986,32 Zähler nach unten. In Paris verlor der CAC 40 0,10 Prozent auf 5.593,05 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 fiel um 0,05 Prozent auf 6.314,70 Zähler.
Ahold-Titel legten nach positiven Studien und einem Zeitungsbericht als bester Wert im EuroSTOXX 50 um 3,16 Prozent auf 8,48 Euro zu. Merrill Lynch stufte die Titel des niederländischen Einzelhandelskonzerns von «Neutral» auf «Buy» hoch, und Exane BNP Paribas erhöhte das Rating von «Underperform» auf «Outperform» bei einem Kursziel von 9,40 Euro. Zudem hiess es in einer Kolumne der «Financial Times», Ahold könnte später im laufenden Jahr unter wac hsenden Druck durch Finanzinvestoren geraten, falls die Geschäftsentwicklung schlecht laufen sollte.
Für Carrefour-Aktien ging es um 1,07 Prozent auf 55,78 Euro hoch. Der Hauptaktionär des französischen Einzelhandelskonzerns will seine Beteiligung laut einem Pressebericht an Investmentfonds verkaufen. Die Familie Halley, die 13 Prozent an Carrefour hält, habe über die Banken HSBC und Lehman Brothers Kontakt zu mehreren Fondsgesellschaften einschliesslich Apollo aufgenommen, berichtet die französische Zeitung «Les Echos» (Freitag) ohne Nennung von Quellen. Mehrere Fonds hätten daraufhin bei Banken wegen der möglichen Finanzierung der Übernahme angefragt.
Dagegen verloren Enel 90 Prozent auf 7,91 Euro. Der italienische Versorger will zusammen mit dem spanischen Mischkonzern Acciona seinen spanischen Wettbewerber Endesa übernehmen – Acciona gewannen 1,52 Prozent auf 159,90 Euro, die Endesa-Aktie war vom Handel ausgesetzt. Die Gespräche für ein Angebot befänden sich in einem «fortgeschrittenen» Stadium, teilte Enel mit. Bislang gebe es aber keine Einigung. Für Endesa hat die deutsche E.ON AG bereits eine Offerte über 41 Milliarden Euro vorgelegt. Voraussetzung für ein Gegenangebot sei, dass E.ON nicht die Mindestannahmequote von 50 Prozent erreiche, teilte Enel mit.
In Brüssel ging es für die UCB-Aktie um 3,97 Prozent auf 45,19 Euro nach unten. Der belgische Pharmakonzern will nach der mehrheitlichen Übernahme des Monheimer Arzneimittelherstellers SCHWARZ PHARMA dessen restliche Aktionäre mit 104,60 Euro je Aktie abfinden. Zudem sagten Händler, UCB werde für die US-Arzneimittelbehörde FDA eine neue klinische Studie zu ihrem Medikament «Cimzia» durchführen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Studie eine Vorbedingung für die US-Zulassung sei und diese sich um mindestens anderthalb Jahre verzögern sollte, sagte ein Börsianer.
An der Londoner Börse gewannen BHP Billiton 1,54 Prozent auf 1.123,00 Pence, nachdem der Bergbaukonzern bekannt gegeben hatte, er wolle die Produktion seiner Eisenerzmine im Westen Australiens steigern. Auch die anderen Minenwerte gehörten zu den Gewinnern.
British Airways verloren indes am Indexende 1,33 Prozent auf 519,00 Pence. Händler verwiesen auf den gestiegenen Ölpreis sowie die Zustimmung der Europäischen Union zur Liberalisierung des transatlantischen Flugverkehrs. Dadurch steige der Wettbewerbsdruck auf die britische Fluggesellschaft. (awp/mc/ab)