EU-Eröffnung: Kräftige Kurserholung – Hilfspaket für Banken

Der STOXX 50 legte um 5,83 Prozent auf 2.216,70 Zähler zu. Der französische CAC-40-Index gewann 5,98 Prozent auf 3.366,43 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 5,45 Prozent auf 4.146,44 Punkte zu. «Alles stützt sich auf die Hoffnung, dass dieser Schritt den Finanzmärkten länger als ein paar Minuten helfen wird», sagte ein Börsianer.


Vor allem bei den britischen Banken zeichnen sich mittlerweile konkrete Rettungsmassnahmen der Regierung in London ab. Entsprechend zogen diese Finanzaktien besonderes Interesse auf sich. Seit diesem Morgen ist es offiziell: Die britische Regierung beteiligt sich mit bis zu 37 Milliarden Pfund an den angeschlagenen Banken Royal Bank of Scotland (RBS), HBOS und Lloyds. Davon entfallen laut Regierungsangaben bis zu 20 Milliarden Pfund auf die RBS, an der die Regierung dann rund 60 Prozent halten würde. An der fusionierten HBOS und Lloyds würde der Staat dann rund 43,50 Prozent halten. RBS-Papiere verloren zuletzt 2,23 Prozent auf 70,125 Pence und die von HBOS rutschten 9,18 Prozent auf 112,80 Pence. Dagegen konnten die Aktien von Lloyds 10,08 Prozent auf 208,50 Pence zulegen.


Anders als die drei zuvor genannten Banken hofft der Mitbewerber Barclays ohne staatliche Mittel auszukommen. Die Titel dieser Bank sprangen um 12,29 Prozent auf 233,00 Pence hoch. Die Rettungsmassnahmen für die Bankenbranche sorgte am Vormittag auch für Kursgewinne bei grossen französischen Instituten. So legten die Aktien der BNP Paribas zuletzt um 7,36 Prozent auf 64,27 Euro zu. Die Papiere der Societe Generale sprangen 5,38 Prozent auf 52,69 Euro nach oben. Die Aktien der italienischen Grossbank UniCredit am Morgen hingegen zeitweise vom Handel ausgesetzt, konnten dann aber um 5,71 Prozent auf 2,45 Euro zulegen.


Neben den Bank-Aktien standen auch die Papiere des niederländischen Elektronikkonzerns Philips im Mittelpunkt des Interesses. Am Morgen hatte der Konzern überraschend schwache Geschäftszahlen für das dritte Quartal gemeldet. Philips kündigte daraufhin umgehend weitere Sparmassnahmen an. Zudem wolle der Konzern den Aktienrückkauf drosseln, hiess es weiter. Die Aktien von Philips verzeichneten zuletzt Kursverluste und gaben 2,41 Prozent auf 15,40 Euro nach.


Schliesslich stuften Analysten von Goldman Sachs am Morgen den europäischen Ölsektor auf «Neutral» zurück. Dennoch konnten die Aktien von BP mit dem Markt deutlich zulegen und sprangen 5,32 Prozent auf 396,25 Pence nach oben. Die Papiere des niederländisch-belgischen Konkurrenten Royal Dutch Shell legten ungeachtet einer Abstufung durch Exane BNP zuletzt um 4,92 Prozent auf 17,38 Euro zu. (awp/mc/ps/13)

Exit mobile version