Bankentitel führten die europäischen Indizes an. Ein Händler führte das auch auf positive Bemerkungen von Fed-Chef Ben Bernanke über den Finanzsektor zurück. Die Euphorie dürfte einige Tage anhalten, bevor sich die Marktteilnehmer die Entscheidung der Notenbank genauer ansehen werden, sagte ein Börsianer. Der Dow Jones Industrial Average hatte genau wie die Börsen in Tokio sehr fest geschlossen. Die US-Notenbank (Fed) senkte ihre Leitzinsen zum ersten Mal seit über vier Jahren und nahm die Fed Funds Rate überraschend deutlich um 0,50 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent zurück.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 kletterte um 2,06 Prozent auf 4.352,25 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 2,04 Prozent auf 3.808,17 Zähler. Der Euronext 100 legte um 1,94 Prozent auf 1.011,57 Punkte zu. In Paris ging es für den CAC 40 um 2,25 Prozent auf 5.673,95 Zähler nach oben. Der FTSE 100 gewann 2,21 Prozent auf 6.422,40 Punkte.
Bankenwerte gingen mit soliden Kursgewinnen in den Handel. Die Titel seien in der Vergangenheit stark unter Druck geraten und erholten sich nun entsprechend stärker als der Markt, sagte eine Händlerin. Societe Generale profitierten zudem von einem positiven Kommentar von Morgan Stanley und gewannen 5,64 Prozent auf 119,94 Euro.
UniCredit-Papiere stiegen um 3,31 Prozent auf 6,1200 Euro. Die italienische Wettbewerbsbehörde hat die Fusion der Bank mit Capitalia unter Auflagen genehmigt. Unter anderem muss sich UniCredit auch komplett von seinem Anteilen an Assicurazioni Generali SpA und deren Töchtern trennen. Capitalia gewannen 3,33 Prozent auf 6,8350 Euro.
Credit Agricole verloren als einer der wenigen europäischen Bankenwerte 2,12 Prozent auf 26,73 Euro. Die französische Grossbank Credit Agricole muss wegen Fehlspekulation ihrer Investmentbanking-Tochter Calyon im dritten Quartal eine Belastung verbuchen.
In London stehen Versicherer nach neuen Berichten über ein Angebot für den Spezialversicherer Resolution im Blick. Nach einem Artikel der «Times» denkt Standard Life über ein Angebot von 4,5 Milliarden Pfund in Barmitteln und Aktien für Resolution nach. Standard Life habe ausserdem Gespräche mit Pearl über die Möglichkeit geführt, nur das Lebensversicherungsgeschäft zu übernehmen, sollte Pearl mit seinem Angebot für Resolution Erfolg haben. Pearl, hinter dem der Unternehmer Hugh Osmond steht, ist gegen eine Fusion mit dem Konkurrenten Friends Provident . Resolution gewannen schwächer als der Gesamtmarkt 1,83 Prozent auf 667,0 Pence. Friends Provident stiegen um 2,12 Prozent auf 168,80 Pence. Standard Life legten 4,46 Prozent auf 287,00 Pence zu.
In Madrid gewannen INDITEX nach soliden Halbjahreszahlen 3,59 Prozent auf 3,17 Euro. Sogecable verbuchten als einziger Wert im IBEX-35-Index Verluste. Die Sogecable-Tochter Audiovisual Sports (AVS) hat im Gegensatz zu Aussagen von Mediapro mitgeteilt, dass noch keine Einigung mit Mediapro über die spanischen Fussballrechte erreicht worden ist. Sogecable gaben 5,10 Prozent auf 24,20 Euro ab. (awp/mc/ab)