EU-Eröffnung: Kursverluste – UBS belastet Bankensektor

Die Vorgabe gibt laut Händlern keine Impulse. Viele Anleger dürften sich vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank zurückhalten. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor im frühen Handel 0,33 Prozent auf 4.431,86 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 0,20 Prozent auf 3.778,30 Punkte ab. Der Euronext 100 sank um 0,34 Prozent auf 1.004,49 Zähler. In Paris verlor der CAC 40 um 0,42 Prozent auf 5.694,72 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,22 Prozent auf 6.540,30 Zähler nach unten.


Europäische Bankenwerte wurden durch neue Sorgen über die Auswirkungen der Subprime-Krise belastet. Die UBS rechnet entgegen früherer Mitteilungen mit einem Verlust im Schlussquartal. Das komme, genau wie die Streichung der Dividende, überraschend, sagte ein Händler. Ausserdem seien die genauen Bedingungen der Kapitalerhöhung sowie das verbleibende Engagement auf dem Subprime-Markt seien immer noch nicht transparent. Die Titel erholten sich von einem Verlaufstief von 55,25 Schweizer Franken und verloren zuletzt 0,35 Prozent auf 57,00 Schweizer Franken.


Andere europäische Bankentitel gerieten ebenfalls unter Druck. BNP Paribas verloren 1,41 Prozent auf 76,77 Euro. Societe Generale gaben 1,12 Prozent auf 105,35 Euro ab. In London verloren Barclays 1,59 Prozent auf 557 Pence und die Royal Bank of Scotland Group fiel um 2,53 Prozent auf 471,25 Pence. Auch der Zwischenbericht der TSB Group konnte die Anleger nicht überzeugen. Die fünftgrösste britische Bank rechnet weiter nur mit geringen Belastungen aus der Krise an den Finanzmärkten. Die Turbulenzen würden nur «relativ begrenzten Einfluss» auf das eigene Ergebnis haben, teilte die Bank am Montag in London mit. Bisher habe die Bank wegen der Kreditkrise 200 Millionen britische Pfund (rund 280 Millionen Euro) abgeschrieben. Die Titel verloren 1,08 Prozent auf 482,75 Pence.


Northern Rock gaben 4,16 Prozent auf 106 Pence ab. Berichten zufolge wollen die Citigroup , Royal Bank of Scotland PLC und die Deutsche Bank in diesem Jahr nicht mehr in die Schuldenfinanzierung der unter Druck geratenen Hypothekenbank einsteigen. Zudem droht der Abstieg aus dem Leitindex.


Kingfisher legten nach einem positiven Analystenkommentar an der Spitze des «Footsie» 3,58 Prozent auf 164,87 Pence zu. Die ING hat die Titel mit «Buy» und einem Kursziel von 210 Pence gestartet. Der derzeitige Kurs unterbewerte die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens, hiess es in der Studie.


Scottish & Newcastle verloren 0,47 Prozent auf 745 Pence. Das Konsortium von Carlsberg und Heineken will einem Bericht der «Sunday Times» zufolge sein Angebot für die britische Brauerei Scottish & Newcastle nicht erhöhen.


In Paris sprangen Lafarge um 9,97 Prozent auf 118,40 Euro hoch. Der französische Zementproduzent hat die ägyptische Orascom Cement für 8,8 Milliarden Euro übernommen, um seine Position im Mittleren Osten zu stärken. Auf den ersten Blick sehe das wie ein guter strategischer Schachzug zu einem ordentlichen Preis aus, sagte ein Pariser Händler.


Air France-KLM legten 2,51 Prozent auf 25,35 Euro zu. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft hat im November bei unveränderter Auslastung ihre Passagierzahl gesteigert. Die UBS hat die Aktien in einer Branchenstudie von «Neutral» auf «Buy» gehoben und das Kursziel von 40 auf 30 Euro gesenkt. (awp/mc/ab)

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