EU-Eröffnung: Kursverluste – US-Vorgaben belasten

Der FTSE 100 gab 1,27 Prozent auf 5.980,80 Punkte ab, der CAC-40-Index sank um 1,30 Prozent auf 4.919,06 Zähler. Neue Sorgen über den Zustand des US-Finanzsektors hatten die Wall Street am Vortag auf Talfahrt geschickt, der Future stand am Morgen mehr als 100 Punkte im Minus. In Tokio habe dagegen insbesondere der schwächere Yen Exportwerte beflügelt, die den Nikkei-225-Index dann ins Plus zogen. Am Nachmittag dürften US-Konjunkturdaten Bewegung in den Markt bringen. So steht neben dem ISM-Index für den Dienstleistungssektor auch der ADP-Beschäftigungsbericht an, der als Indikator für den am Freitag veröffentlichten offiziellen Arbeitsmarktbericht gesehen wird. Angesichts der jüngsten Entspannung auf dem Ölmarkt dürfte auch der Ölbericht des US-Energieministeriums das Interesse der Anleger auf sich ziehen.


In London profitierten Royal Bank of Scotland von einer Studie von Morgan Stanley und gewannen an der STOXX50-Spitze1,12 Prozent auf 247,50 Pence. Die Analysten hatten die Titel von «Underweight» auf «Overweight» und das Ziel von 260 auf 280 Pence gehoben. HBOS verloren erneut 2,70 Prozent auf 342,94 Pence. Die britische Hypothekenbank will den Handel mit Bezugsscheinen für die geplante Kapitalerhöhung am 27. Juni aufnehmen. Daneben könnte nach Meinung von Börsianern ein Bericht des «Daily Telegraph» für Spekulationen in der britischen Finanzbranche sorgen. In dem Artikel heisst es, die Texas Pacific Group (TPG) nehme nach ihrem Einstieg bei Bradford & Bingley auch andere britische Banken ins Visier. Weitere Finanzinvestoren wie Blackstone, Kohlberg Kravis Robers und JC Flowers seien ebenfalls an günstigen Bankaktien interessiert.


Kingfisher überraschte mit einem positiven Zwischenbericht für das erste Quartal. Die Baumarktkette hat im ersten Quartal seinen Gewinn deutlich gesteigert, Analysten hatten mit einem Rückgang von neun Prozent gerechnet. Die Aktien gewannen 0,43 Prozent auf 139,40 Pence. Aktien des französischen Einzelhändlers Carrefour bauten an der Spitze des EuroSTOXX 50 ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um 0,75 Prozent auf 45,72 Euro. British Airways stiegen unterdessen vor Veröffentlichung der Verkehrszahlen für Mai 2008 1,19 Prozent auf 233,50 Pence.


In der Schweiz verloren Novartis 1,79 Prozent auf 55,00 Schweizer Franken. Der Schweizer Pharmakonzern will das nicht börsennotierte amerikanische Biotech-Unternehmen Protez Pharmaceuticals übernehmen und sich dadurch die Rechte an dem Breitbandantibiotikum PZ-601 in den USA und Europa sichern. Novartis werde für die Übernahme eine Zahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar leisten und je nach den Entwicklungsfortschritten für PZ-601 nochmals bis zu 300 Millionen Dollar an Protez Pharmaceuticals zahlen.


Ein Kommentar von Societe Generale belastete europäische Autowerte. PSA Peugeot Citroen gaben 1,97 Prozent auf 39,26 Euro ab, nachdem sie von «Buy» auf «Sell» gesenkt worden waren. Aktien von Renault verloren 1,42 Prozent auf 63,81 Euro und Fiat fielen 2,20 Prozent auf 13,58 Euro. Die Empfehlung beider Titel war auf «Hold» reduziert worden. Auch die Aktien von Michelin gaben 2,55 Prozent auf 53,51 Euro ab. Sie waren von «Buy» auf «Hold» abgestuft worden.


Aktien von Bouygues verloren nach ihren am Vorabend vorgelegten Zahlen 5,19 Prozent auf 48,80 Euro. Die Zahlen hätten keine grossen Überraschungen geliefert, hiess es von den Analysten von Natixis. Nach Meinung der Experten von JPMorgan ist das Kurspotenzial der Aktien nach der starken Rallye der vergangenen Wochen begrenzt. Lehman hob das Ziel für die Titel von 66 auf 70 Euro und bestätigte sie mit «Overweight». Exane Paribas hatte die Aktien allerdings nach Angaben von Händlern von «Outperform» auf «Neutral» gesenkt. (awp/mc/ps)

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