EU-Eröffnung: Leichte Gewinne – Zahlen treiben Renault
Am Vortag hatten die europäischen Börsen angetrieben von einer Erholung der Finanzwerte und einem überraschend starken US-Wirtschaftswachstum fest geschlossen. Ausser auf einige Unternehmenszahlen richtete sich der Blick der Anleger vor dem Wochenende auf Konjunkturdaten aus Europa und den USA. «Es wird für die Märkte schwieriger, ihre Rally fortzusetzen», sagte Bernard McAlinden, Investmentstratege bei NCB Stockbrokers. Die US-BIP-Daten seien die gute Nachricht des Vortags gewesen, aber die Anleger blieben besorgt wegen des Auslaufens staatlicher Massnahmen zur Stützung der Konjunktur.
Renault setzten sich mit plus 4,16 Prozent auf 32,415 Euro an die Spitze des CAC-40. Beim französischen Autobauer führte die Absatzkrise auf dem Automarkt zwar auch im dritten Quartal zu einem zweistelligen Umsatzrückgang. Allerdings habe sich das Minus weiter verringert und der positive Trend im operativen Geschäft aus dem Vorquartal bestätigt, teilte das Unternehmen bereits am Vorabend nach Börsenschluss mit. Der Konzern sei zudem auf Kurs, das Ziel eines positiven Cashflows in diesem Jahr zu erreichen. Ferner kündigte Renault an, den Marktanteil in Europa 2009 zu steigern. Die Citigroup stufte die Aktie von «Sell» auf «Hold» hoch und erhöhte das Kursziel von 32 auf 34 Euro.
Ein leicht angehobener Ausblick liess Sanofi-Aventis um 0,12 Prozent auf 50,940 Euro steigen. Nach einem Gewinn- und Umsatzanstieg im dritten Quartal rechnet der französische Pharmakonzern für das vierte Quartal nun mit einer Umsatz- und Ergebnissteigerung. Ein Impfstoff gegen die Schweinegrippe soll das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten von 11 Prozent nach zuvor rund 10 Prozent steigen lassen. Mit den Drittquartalszahlen konnte das Unternehmen laut Händlern ergebnisseitig die Markterwartungen übertreffen, wogegen die Umsatzentwicklung die Konsensschätzungen verfehlte.
Alcatel-Lucent fielen nach der Zahlenvorlage mit minus 4,87 Prozent auf 2,735 Euro ans CAC-Ende. Der angeschlagene Netzwerkausrüster rutscht immer tiefer in die roten Zahlen. Unterm Strich stand für das dritte Quartal ein Verlust von 182 Millionen Euro nach minus 40 Millionen Euro im Jahr zuvor. Im zweiten Quartal hatte der Verkauf der Thales-Anteile dem Netzwerkausrüster einen schmalen Gewinn beschert. Wie seine Wettbewerber leidet Alcatel-Lucent unter der Zurückhaltung der Telekomunternehmen, die in diesem Jahr weniger in ihre Netze investieren. Unternehmenschef Ben Verwaayen sprach von einem «weiter schwierigen» Marktumfeld, will aber in diesem Jahr beim operativen Gewinn eine schwarze Null schaffen. (awp/mc/ps/10)