EU-Eröffnung: Leichte Verluste – Gewinnmitnahmen belasten
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,54 Prozent auf 3.846,13 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 sank um 0,46 Prozent auf 3.285,02 Zähler. Für den Euronext 100 ging es um 0,29 Prozent auf 879,08 Punkte nach unten. In Paris fiel der CAC 40 um 0,37 Prozent auf 4.955,28 Zähler. In London verbilligte sich der FTSE 100 um 0,41 Prozent auf 6.001,40 Punkte.
Händlern zufolge waren die negativen Vorgaben aus Übersee der Anlass für die Anleger, Gewinne einzustreichen. So hatte der Dow Jones Industrial am Vortag nach Handelsschluss an den europäischen Börsen noch rund 65 Punkte abgegeben und etwas schwächer geschlossen. Der Nikkei-225-Index ging am Morgen mit minus 0,82 Prozent aus dem Handel und auch der Hang Seng Index schloss schwächer. Frische Impulse dürfte am Nachmittag der ISM-Index aus den USA bringen.
An der Börse in London gewannen die Aktien von BP nach Zahlen 2,12 Prozent auf 553,50 Pence. Der Ölkonzern hat zwar im vierten Quartal wegen eines Milliardenverlusts im Downstream-Geschäft (Raffinerie und Vertrieb) operativ einen Gewinnrückgang erlitten. Der Gewinn aus der Förderung von Öl und Gas (Upstream) legte aber von 5,063 auf 7,648 Milliarden Dollar zu. Positiv hoben die Analysten von Cazenove hervor, dass BP die Quartalsdividende auf 13,525 Cent je Aktie nach 10,325 Cent vor einem Jahr gesteigert hat.
Aktien von Northern Rock rückten um 2,27 Prozent auf 91,75 Pence vor. Die an einer Übernahme der schwer angeschlagenen Hypothekenbank interessierte Virgin-Gruppe um Milliardär Richard Branson hat einen Rettungsplan für Northern Rock vorgelegt.
In Amsterdam gewannen die Titel von Koninklijke PTT Nederland (KPN) nach Zahlen 2,10 Prozent auf 12,62 Euro. Der niederländische Telekomkonzern will sein Ergebnis bis zum Jahr 2010 deutlich erhöhen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 4,9 Milliarden auf über 5,5 Milliarden Euro steigen, wie der Mutterkonzern von E-Plus mitteilte.
An der Börse in Brüssel übernahmen die Papiere von Mobistar nach Zahlen die rote Laterne und verloren 1,93 Prozent auf 60,82 Euro. Die Analysten von Petercam bemängelten, dass der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abgaben des Mobiltelekommunikations-Unternehmen viel geringer als von Analysten erwartet ausgefallen ist.
In Stockholm konnten die Aktien der LKW-Bauer Scania und Volvo nicht von den starken Quartalszahlen von MAN profitieren. So fielen die Titel von Volvo um 1,37 Prozent auf 90,00 Schwedische Kronen (SEK). Die Ctigroup verringerte ihr Volvo-Kursziel im Zuge gesenkter Gewinnprognosen von 133 auf 90 SEK und bestätigte die Einstufung mit «Hold». Papiere von Scania gaben um 0,54 Prozent auf 137,50 SEK nach.
Aktien von Fiat verbilligten sich an der Börse in Mailand um 1,87 Prozent auf 15,5200 Euro. JPMorgan hat die Einschätzung der Titel des Automobilbauers von «Overweight» auf «Neutral» zurückgenommen und das Kursziel von 30 auf 19 Euro gesenkt. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf die ungünstigen ökonomischen Rahmenbedingungen. Papiere von ArcelorMittal waren einer der wenigen Favoriten der Anleger und verteuerten sich um, 0,25 Prozent auf 47,50 Euro. Der Stahlhersteller will in Europa von April an die Preise für unlegierten Flachstahl erhöhen.
Finanzwerte standen in Zürich auf der Verkaufsliste der Investoren. So gaben die Papiere der UBS 1,72 Prozent auf 43,50 Schweizer Franken (CHF) nach, und Titel der Credit Suisse Group sanken um 1,70 Prozent auf 60,75 CHF. Die Citigroup hat die Kursziele für beide Kreditinstitute gesenkt. (awp/mc/pg)