EU-Eröffnung: Leichte Verluste nach schwachen US-Vorgaben
Am Markt überwiege aber nach wie vor die trübe Stimmung nach den milliardenschweren Verlusten der US-Bank Morgan Stanley.
Der Leitindex EuroSTOXX 50 rutschte im Verlauf der ersten Handelsstunde um 0,81 Prozent auf 2.267,15 Zähler. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,21 Prozent auf 4.022,13 Punkte. In Paris gab der CAC-40-Index um 0,67 Prozent nach auf 3.005,02 Zähler.
In der insgesamt trüben Stimmung am Markt sorgte die Schweizer Grossbank Credit Suisse für einen Lichtblick: Trotz der schweren Finanzkrise überraschte das Institut mit einem starken Gewinnplus im ersten Quartal. Unter dem Strich verdiente die Credit Suisse auch dank eines Milliardengewinns im Investmentbanking 2,01 Milliarden Franken. Der Markt hatte zuvor nur mit einem halb so hohen Gewinn gerechnet. Die Aktien der Credit Suisse sprangen 6,35 Prozent auf 42,22 Schweizer Franken nach oben und standen an der Spitze der Gewinner an der Börse in Zürich.
Überhaupt standen an Morgen zahlreiche Geschäftszahlen aus der Schweiz auf dem Programm. So sorgte der Pharmakonzern Novartis für eine negative Überraschung und veröffentlichte ein unerwartet niedriges Quartalsergebnis. Dennoch konnten Novartis-Papiere gegen den Trend um 3,75 Prozent auf 43,16 Franken zulegen. Zu Beginn des Jahres schlugen Währungsbelastungen und Finanzierungskosten für die Milliardenübernahme von Alcon zu Buche. Im Auftaktquartal brach der Überschuss laut Konzernangaben um 14 Prozent auf knapp 2,0 Milliarden Dollar ein. Beim operativen Ergebnis meldete Novartis einen Rückgang um sechs Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.
Zu den grössten Gewinnern am Markt zählten trotz schwacher Zahlen auch die Aktien des französischen Elektronikkonzerns Schneider Electric mit einem Aufschlag von 2,55 Prozent auf 54,34 Euro. Damit profitierten die Aktien von der insgesamt positiven Stimmung bei Technologiewerten, hiess es von Händlern. Am Vortag hatte der US-Computerkonzern Apple nach Handelsschluss an der Wall Street unerwartet gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Computer- und iPhone-Hersteller stemmt sich mit steigenden Gewinnen erfolgreich gegen die Rezession. Laut Konzernangaben kletterte der Überschuss in den ersten drei Monaten des Jahres überraschend deutlich.
Bei den Technologiewerten schauen die Investoren auch auf die Papiere von ABB, die zuletzt um 4,22 Prozent auf 17,24 Franken nachgaben. Hier gab es eine herbe Enttäuschung: Der Schweizer Elektronikkonzern verbuchte im ersten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel laut Konzernangaben um 36 Prozent auf 862 Millionen Dollar. Der Reingewinn brach um 35 Prozent auf 652 Millionen Dollar ein. Die Umsätze sanken demnach um neun Prozent auf 7,21 Milliarden Dollar. Damit verfehlte ABB die Erwartungen der von der dpa-AF- Partneragentur AWP befragten Analysten deutlich.
Schliesslich konnten die Aktien von Unilever im frühen Handel um 0,69 Prozent auf 14,52 Euro zulegen. Der führende Hersteller von Nahrungsmitteln soll nach Angaben von Händlern Interesse an einer Übernahme von Alpro Soya haben, einem belgischen Spezialisten für Sojaprodukte. (awp/mc/ps/13)