EU-Eröffnung: Leichter – Gewinnmitnahmen

Händler hatten schon am Vortag darauf gewartet, dass Anleger endlich Kasse machen. «Der jüngste Kursanstieg stand nach den bereits kräftigen Gewinnen der Vorwoche auf dünnem Eis», kommentierte ein Börsianer. Am Vormittag rücken dann die Auftragseingänge für die Industrie in den Blick, nachmittags spricht erneut Fed-Chef Ben Bernanke.


Zahlreiche Unternehmen berichteten über ihre Geschäftsentwicklung und sorgten für Bewegung. Iberdrola überraschten positiv – der spanische Versorger verdiente trotz eines Gewinnrückgangs mehr als von Analysten erwartet. Die Aktie fiel dennoch mit dem Markt um 0,26 Prozent auf 5,67 Euro.


In der zweiten Reihe kletterten TomTom um 6,76 Prozent auf 6,71 Euro. Der Navigationsgerätehersteller übertraf im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen. Zudem fiel der durchschnittliche Verkaufspreis höher aus als am Markt geschätzt. Ein Händler wertete die Zahlen als «sehr gut» und hob hervor, dass TomTom sein Einsparziel von 60 auf 90 Millionen Euro erhöht hat.


Norsk Hydro stiegen um 3,81 Prozent auf 34,10 Kronen, obwohl der norwegische Aluminium-Produzent kein Ende der Krise sieht. Vorstandschef Svein Richard Brandtzaeg kündigte bei der Zahlenvorlage eine Fortsetzung des harten Sparkurses an: «Wir bleiben vorsichtig, was unseren Ausblick für die weltweite Aluminiumnachfrage in der zweiten Jahreshälfte angeht. Diese ist normalerweise schwächer als in den ersten sechs Monaten des Jahres.»


In London verloren BHP Billiton vor Zahlen 1,76 Prozent auf 1.503,00 Pence. Der Minenkonzern zeichnete bereits ein gemischtes Bild für die weltweite Nachfrage. Die Wiederauffüllung der Lager in China könne bereits zu Ende sein, teilte BHP in der Nacht mit. GlaxoSmithKline legen gegen Mittag Zahlen vor und gaben um 1,25 Prozent auf 1.145,50 Pence nach.


In der Schweiz sackten Titel der Lonza Group um 4,48 Prozent auf 106,50 Franken ab. Das Life Science-Unternehmen verfehlte die Erwartungen sowohl beim Umsatz, EBIT als auch Überschuss. Für die Bank Wegelin blieb das Ergebnis von Lonza «wie erwartet ohne positive Überraschung». Die Konjunkturschwäche scheine auch hier Spuren zu hinterlassen, wenn auch keine tiefen Furchen. (awp/mc/pg/07)

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