Nach fünf Handelstagen im Minus hätten sich die europäischen Märkte zunächst auf die leicht positive Erwartung für die US-Börse gestützt, hiess es aus dem Markt. Auch der Future auf den US-Leitindex Dow Jones rutschte dann aber unter seinen Stand zum Schluss an den europäischen Aktienmärkten vom Vortag und zog diese mit ins Minus. Börsianern zufolge haben auch neuerliche Sorgen im Irland die Kurse nach unten gedrückt. Einem Medienbericht zufolge erwäge der irische Regierungschef Brian Cowen, den Internationalen Währungsfonds (IWF) bei einer weiteren Verschlechterung um Hilfe zu bitten. Am Nachmittag könnten dann Daten aus den USA wie vor allem die Einzelhandelsumsätze nochmal Bewegung bringen.
Repsol-YPF standen mit plus 2,24 Prozent auf 15,95 Euro an der Spitze des EuroSTOXX. Der spanische Baukonzern Sacyr befindt sich Börsianern zufolge mit Sinopec in Verhandlungen um einen Verkauf der Beteiligung an den Spaniern. Händler verwiesen zudem auf die weiter steigenden Ölpreise. TOTAL verteuerten sich um 1,05 Prozent auf 39,51 Euro, legten 0,82 auf 17,11 Euro zu. Royal Dutch Shell zählten in London mit plus 0,46 Prozent auf 1.742 Pence zu den Favoriten.
Finanzwerte versammelten sich dagegen wieder am EuroSTOXX-Ende. BNP Paribas hielten mit minus 4,91 Prozent auf 32,32 Euro die rote Laterne hoch, Societe Generale büssten 3,95 Prozent auf 34,19 Euro ein und Santander fielen um 3,78 Prozent auf 6,36 Euro. Fortis , die in den beiden Vortagen bis zu 45 Prozent zugelegt hatten, waren am Vormittag noch nicht wieder gehandelt. Händler verwiesen auf Gerüchte, wonach der belgische Staat bei dem angeschlagenen Institut einsteigen könnte und dafür 2,50 bis 3,00 Euro je Aktie bezahlen würde. Die Regierung in Brüssel wollte dies nicht kommentieren. Fortis-Titel hatten von Spekulationen profitiert, wonach die französische Grossbank BNP Paribas ihr Angebot für Teile der angeschlagenen belgischen Bank nachbessern könnte.
Michelin legten um 2,12 Prozent auf 39,565 Euro zu. Händler verwiesen auf eine sehr positive Studie der Societe Generale (SocGen), deren Analysten das Papier des französischen Reifenherstellers von «Sell» auf «Buy» hochstuften. Das Kursziel hob Analyst Philippe Barrier von 34 auf 50 Euro. Die Entwicklung der Rohstoffpreise dürfte die negative Ergebnisentwicklung dämpfen und nach einem Ergebnisrückgang in den ersten sechs Monaten sei im zweiten Halbjahr eine Erholung zu erwarten.
Air France-KLM verloren hingegen 0,59 Prozent auf 10,04 Euro. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft erwägt einem Bericht der Zeitung «La Tribune» zufolge einen Einstieg bei der skandinavischen Fluglinie SAS Group . Die Skandinavier hätten informellen Gespräche mit Air France-KLM initiiert, heisst es unter Berufung auf Kreise im französischen Unternehmen. Bei den Fluggesellschaften sei zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen gewesen. Auch der Lufthansa wurde immer wieder Interesse an der skandinavischen Airline nachgesagt.
In Zürich bewegten sich einige Einzelwerte wegen Analystenstudien. JPMorgan nahm seine Kursziele für die Aktien der UBS von 28 auf 20 und für Credit Suisse von 56 auf 46 Schweizer Franken zurück. UBS-Aktien gaben um 1,93 Prozent auf 14,71 Franken nach, Titel der Credit Suisse fielen um 3,70 Prozent auf 27,08 Franken. (awp/mc/pg/10)