EU-Eröffnung: Leichter – schwache Vorgabe belastet

Der Pariser CAC-40-Index verlor am Morgen 0,94 Prozent auf 3.785,90 Zähler. In London fiel der FTSE 100 um 0,77 Prozent auf 5.099,57 Punkte.


Analyst Ben Potter von IG Markets in London verwies vor allem auf die schwache Vorgabe. Die Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) habe nur kurz positiv gewirkt. Im späten US-Handel sind die Indizes dann unter Druck geraten und haben schwach geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit Handelsschluss in Europa 0,84 Prozent. In Tokio verzeichnete der Nikkei-225-Index zwar nach drei Feiertagen ein Plus von 1,67 Prozent, die anderen asiatischen Märkte tendierten aber schwach. Unterdessen belebt sich die Nachrichtenlage etwas. Auf der Konjunkturseite hellte sich das Geschäftsklima in Deutschland weiter auf, obwohl die Ifo-Daten etwas schlechter als erwartet ausgefallen waren. Am Nachmittag rücken die Verkäufe bestehender Häuser aus den USA in den Fokus.


Fluggesellschaften zählten zu den Verlierern im europäischen Geschäft. Analyst Ingo Schmidt von der Hamburger Sparkasse Haspa verwies auf einen Medienbericht, dem zufolge sich Japan Airlines (JAL) um staatliche Zuschüsse bemüht. Er sagte: «Investoren befürchten nun, dass die Überkapazitäten in dem Sektor nicht verschwinden werden.» Zusätzlich wirken Sektorstudien der Citigroup und von UBS auf die Aktien. Die Analysten der Schweizer Grossbank UBS starteten Iberia mit «Buy», British Airways mit «Neutral» und Air France-KLM mit «Sell». Die Analysten der Citigroup nahmen ihre Anlageempfehlung für die Aktien der britischen Fluggesellschaft auf «Hold» zurück und stuften SAS Group auf «Sell» ab. Iberia-Aktien fielen um 1,01 Prozent auf 2,055 Euro, die Anteile an Air France-KLM rutschten um 3,43 Prozent auf 12,385 Euro ab.


Aktien der London Stock Exchange (LSE) sackten nach dem Zwischenbericht des britischen Börsenbetreibers um 3,01 Prozent 853,00 Pence ab. Die LSE sieht zwar weiterhin «gute Aktivität in den meisten Geschäftsbereichen», sprach aber gleichzeitig von einem «anhaltend schweren Markt». Das durchschnittliche Handelsvolumen pro Tag sei um 43 Prozent zum Vorjahr gefallen. Mitchells & Butlers fielen um 0,67 Prozent 282,30 Pence. Der britische Pubbetreiber sieht sein Jahresergebnis etwas über den aktuellen Marktprognosen. Die Analysten von Panmure reagierten mit einer Zielerhöhung von 260 auf 295 Pence, blieben aber bei «Hold».


Hennes & Mauritz (H&M) gerieten nach Zahlen unter Druck und die Aktien büssten 2,82 Prozent auf 397,00 schwedische Kronen ein. Die Zahlen des Bekleidungs-Einzelhändlers zum dritten Quartal hätten zwar die durchschnittlichen Prognosen für den Vorsteuergewinn und die Marge geschlagen, sagten Börsianer, H&M sei aber bei den Verkäufen im August sehr deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was die Aktie belaste.


In Zürich gaben Julius Bär 1,05 Prozent auf 56,45 Franken ab. Die Bank gibt beim Börsengang ihrer US-Asset-Management-Tochter Artio Global Investors 25 Millionen Aktien zu je 26 US-Dollar aus. Der Preis liegt laut Händlern am oberen Ende der Erwartung von 24 bis 26 Dollar.  (awp/mc/pg/08)

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