EU-Eröffnung: Leichter – Vorgaben geben kaum Impulse
Die Börse in London blieb wegen eines Feiertags geschlossen. Die Vorgaben gaben Händlern zufolge nur wenig Impulse. Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag nur einen kleinen Teil seiner Gewinne ins Wochenende retten können. Die Börsen in Japan blieben wegen eines Feiertags geschlossen. Der Hang Seng Index schloss am Morgen kaum verändert. Am Nachmittag steht in den USA der ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen auf dem Plan. «Es ist noch ein bisschen wie die Ruhe vor dem Sturm», sagte ein Händler mit Blick auf die im Wochenverlauf anstehende Zahlenflut.
Accor-Aktien legten in Paris 2,77 Prozent auf 55,65 Euro zu. Die Finanzinvestoren Eurazeo und Colony Capital haben 17,52 Prozent an der Hotelkette und 15,71 Prozent der Stimmrechte übernommen, wie Accor selbst mitteilte. Die beiden Investoren hätten ausserdem ihr Interesse bekundet, den Anteil auf bis zu 30 Prozent ausbauen zu wollen. Sie wollen aber nicht die Kontrolle an dem Hotelkonzern übernehmen. Nach Meinung der Analysten von Natixis zeigt die Übernahme der Anteile die deutliche Unterbewertung der Titel. ArcelorMittal verloren 0,16 Prozent auf 57,47 Euro. Einem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge hat der Stahlhersteller mit dem chinesischen Wettbewerber Angang Steel Co über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit gesprochen. Auch eine Beteiligung an Angang sei Thema gewesen.
Im Energiesektor halfen Übernahmespekulationen den Aktien von Electricite de France (EdF). Der französische Versorger und Centrica wollen einem Bericht der britischen «Sunday Times» zufolge bei einer Übernahme des Atomstrom-Produzenten British Energy paktieren. Die Vorstände beider Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung für eine solche Partnerschaft, berichtete die Zeitung ohne Nennung einer Quelle. Centrica würde die Rolle des Juniorpartners einnehmen, sollte eine Einigung erreicht werden. Die Titel von EDF gewannen 0,22 Prozent auf 67,67 Euro, die britischen Papiere wurden wegen des Feiertags in London nicht gehandelt.
Aktien des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS verloren Händlern zufolge wegen neuer Probleme von Airbus bei der Fertigung seines Super-Flugzeugs A380 zuletzt 1,94 Prozent auf 16,70 Euro. Airbus erklärte dazu der Deutschen Presse-Agentur dpa, das A380-Programm werde derzeit überprüft, weil eine wichtige Stufe in der Umstellung auf die Serienverkabelung mit der neuen Entwicklungssoftware erreicht sei. Auch der Konkurrent Boeing habe allerdings Schwierigkeiten mit der B787, betonten Händler, was den negativen Einfluss der Meldung etwas abschwäche.
Europäische Telekom-Titel gerieten Händlern zufolge nach einem negativen Analystenkommentar von ING unter Druck. Aktien der Deutschen Telekom waren unter den schwächsten Werten im europäischen Leitindex. LM Ericsson weiteten ihre Verluste vom Freitag aus und gaben erneut 3,23 Prozent auf 14,08 Euro. Nokia konnten ebenfalls nicht von einem neuen Auftrag für Nokia Siemens Networks profitieren und verloren 1,39 Prozent auf 19,18 Euro. Auch Aktien des Telekomausrüster Alcatel-Lucent gerieten unter Druck und verloren 2,22 Prozent auf 4,41 Euro.
In der Schweiz profitierten Nestlé mit plus 0,60 Prozent auf 503,50 Franken von einem positiven Artikel im US-Anlegermagazin Barron’s. Der Artikel weist wieder einmal daraufhin, dass in unruhigen Zeiten Nahrungsmittelaktien bei Investoren hoch im Kurs seien, da die Leute auch in diesen Zeiten nicht ohne Essen auskämen. (awp/mc/ps)