EU-Eröffnung: Moderate Gewinne – Banken gefragt, Zahlen

In Paris rückte der CAC-40-Index um 0,20 Prozent auf 3.671,08 Punkte vor. In London ging es für den FTSE 100 um minimale 0,03 Prozent auf 5.081,78 Zähler hoch.


Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Royal Dutch Shell mit einem Minus von 3,51 Prozent auf 1.844,00 Pence negativ hervor. Der britisch-niederländische Ölkonzern hatte auch im dritten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Es gebe zwar Anzeichen, dass sich Nachfrage und Preise verbesserten, aber der Ausblick bleibe sehr unsicher, sagte Shell-Chef Peter Voser. Im Sog der negativen Nachrichten fielen die Aktien von BG Group um 1,55 Prozent auf 1.078,00 Pence. Für Tullow-Oil-Titel ging es um 0,76 Prozent auf 1.170,84 Pence nach unten.


Schwächster Wert im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 waren die Anteilsscheine von Eni. Sie fielen um 3,08 Prozent auf 17,02 Euro. Der italienische Energiekonzern hatte im dritten Quartal aufgrund der Wirtschaftskrise einen massiven Gewinneinbruch verzeichnet. Unternehmenschef Paolo Scaroni bezeichnete die Ergebnisse gleichwohl als «solide trotz eines signifikanten Rückgangs bei der Nachfrage und niedrigeren Preisen». 


Banktitel aber waren gefragt. Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) etwa stiegen um 6,38 Prozent auf 42,125 Pence und für die Titel von ING ging es an der Spitze des EuroStoxx 50 nach einem positiven Analystenkommentar der japanischen Bank Nomura um 6,89 Prozent auf 9,125 Euro hoch.


In der Schweiz fielen die Aktien von ABB um 4,70 Prozent auf 19,48 Franken. Der Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern bleibt trotz eines deutlich höheren operativen Gewinns im dritten Quartal vorsichtig. Hinter den Prognosen zurück blieb zudem der für das künftige Geschäft wichtige Auftragseingang. «Die Margen sind stärker unter Druck als erwartet», kommentierte Analyst Panagiotis Spiliopoulos von Vontobel das Zahlenwerk.


Daneben standen vor allem französische Unternehmen mit Zahlen im Fokus. So verfehlte die France Telecom im dritten Quartal die Prognosen bei den Erlösen und beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen knapp. Während das Geschäft in Afrika und dem Nahen Osten gut läuft, leidet der Konzern in anderen Regionen unter dem Preisdruck und Gebührenabsenkungen von Regulierungsbehörden. Auch das wirtschaftliche Umfeld macht France Telecom zu schaffen. Einen Ausblick für das kommende Jahr traut sich France Telecom noch nicht zu. Die Papiere fielen um 0,53 Prozent 17,665 Euro.


Beim Industriekonzern Alstom halbierte sich indes wegen der Krise der Auftragseingang. Wie auch der deutsche Konkurrent Siemens profitieren die Franzosen aber noch von den vollen Auftragsbüchern aus Zeiten vor dem Abschwung. Die Aktien legten um 0,51 Prozent auf 47,04 Euro zu. Ferner war das Geschäft des zweitgrössten europäischen Versicherers AXA im dritten Quartal weiter leicht rückläufig. Das Umfeld für Versicherer sei in den vergangenen sechs Monaten wieder etwas besser geworden, sagte der Chef des Allianz-Konkurrenten, Henri de Castries. In der wichtigsten Sparte – dem Geschäft mit Lebensversicherungen und Vorsorgeprodukten – sei der Erlös gesunken, während er im Sach- und Schadengeschäft leicht zulegen konnte. Die Titel sanken um 1,02 Prozent auf 17,00 Euro. (awp/mc/ps/10)

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