Der EuroSTOXX 50 rückte im frühen Handel um 0,32 Prozent auf 2.405,21 Zähler vor. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,59 Prozent auf 4.274,15 Punkte, und der französische CAC-40-Index verzeichnete Gewinne von 0,67 Prozent auf 3.172,44 Zähler.
Bankenwerte sorgten auch kurz vor Weihnachten für Gesprächsstoff. So kletterten die Titel von Fortis um 3,76 Prozent auf 1,048 Euro und setzten sich damit an die Spitze des europäischen Leitindex EuroSTOXX 50. Händler zeigten sich erleichtert, dass Belgiens König Albert II. den Rücktritt von Regierungschef Yves Leterme am Montagabend angenommen hatte. Diesem wird vorgeworfen, er habe Richter im Prozess um den Verkauf der Grossbank an das französische Bankhaus BNP Paribas beeinflussen wollen. Nunmehr hofften die Anleger, dass die Unsicherheit über den Deal mit den Franzosen abnehme, kommentierten Börsianer. Aktien von BNP Paribas verloren hingegen 0,81 Prozent auf 29,42 Euro.
Die UniCredit plant derweil den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von einer Milliarde Euro bis zum Jahresende, hiess es am Montagabend aus Kreisen. Dies hatte zuvor die Zeitung «Il Messaggero» berichtet. UniCredit-Aktien verloren 0,60 Prozent auf 1,66 Euro. Analyst Fabrizio Bernardi von der Deutschen Bank nahm darüber hinaus seine Einschätzung für die Titel des Finanzinstituts von «Buy» auf «Hold» zurück und halbierte das Kursziel fast von 3,70 auf 1,90 Euro. Das makroökonomische Umfeld habe sich deutlich verschlechtert, woraufhin er seine Schätzungen deutlich verringert habe, schrieb der Experte.
In London und Paris standen derweil Titel von Pharmaunternehmen im Blick. Papiere von AstraZeneca etwa legten um 0,56 Prozent auf 2.715,00 Pence zu. Der zweitgrösste britische Pharmakonzern will in den Markt für Bio-Nachahmermedikamente einsteigen. Man prüfe die Markteinführung von Biogenerika, um aus der wachsenden Erfahrung des Konzerns mit biologischen Produkten Kapital zu schlagen, sagte AstraZeneca-Chef David Brennan der «Financial Times» (Dienstagausgabe).
Der Wettbewerbers GlaxoSmithKline streicht indes seine Geschenke für politische Parteien weltweit. Damit möchte das Pharmaunternehmen Vorwürfen des unfairen Lobbyings entgegentreten, berichtete die «Financial Times». Dies geschehe auch vor dem Hintergrund möglicher Änderungen im US-Gesundheitswesen, hiess es in dem Artikel. GlaxoSmithKline-Titel fielen um 0,41 Prozent auf 1.222,00 Pence.
Zu den grössten Verlierern im EuroSTOXX zählten die Papiere von Sanofi-Aventis. Sie gaben nach einer Meldung zu dem Blutgerinnungshemmer «Plavix» 1,98 Prozent auf 45,60 Euro ab. Junge Patienten, die einen Herzinfarkt überlebt hätten und eine bekannte genetische Abweichung besässen, könnten bei der Behandlung mit Plavix grössere Herzprobleme bekommen als Patienten ohne bekannte genetische Abweichungen, hiess es in einem Medienbericht.
An der Börse in London rückten die Papiere von Vodafone um 1,05 Prozent auf 134,65 Pence vor. Die Deutsche Telekom und der britische Konzern verbünden sich laut einem Bericht der «Financial Times Deutschland» (Dienstagausgabe) beim Ausbau einer neuen Datenleitung für superschnelles Internet. ( awp/mc/pg/06)