Die Leitzinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed hat den grössten europäischen Börsen nur in den ersten Minuten nach Handelsstart zu Gewinnen verholfen. Ein Kursfeuerwerk sehe aber anders aus, sagte ein Händler. Bei CMC Markets hiess es: «Eine Welle der Freude schwappte nach der Fed-Entscheidung am Dienstag über die US-Börsen.» Wie auch in den vergangenen Tagen hätten diese Freudenausbrüche aber nicht lange gehalten.
Bank-Aktien waren die schwächsten Werte im EuroSTOXX 50. Papiere der BNP Paribas, sackten um 16,28 Prozent auf 34,62 Euro ab und waren damit Schlusslicht im Index. Die französische Grossbank schreibt im Investmentbanking ungeahnt hohe Verluste und bereitet einen Stellenabbau vor. Die roten Zahlen im Oktober und November hätten bei der Investment-Sparte CIB in den ersten elf Monaten ein Loch von 710 Millionen Euro gerissen, teilte die BNP Paribas am Vorabend mit. Ebenfalls kräftig im Minus notierten die Titel der Credit Agricole und der Societe Generale.
Zu den Verlierern zählten auch Autowerte. Renault und PSA Peugeot Citroen verloren im CAC-40-Index kräftig. Peugeot gaben 4,03 Prozent auf 12,26 Euro ab, Renault 2,77 Prozent auf 17,35 Euro. Vorausgegangen waren negative Nachrichten vom japanischen Autobauer Honda , der wegen der weltweiten Absatzkrise bereits zum dritten Mal seine Ertragsprognose zusammenstreichen musste. Auch Konkurrent Nissan muss wegen der Flaute die Produktion um weitere 78.000 Autos drosseln. Von Januar an sollen in mehreren heimischen Werken zusätzliche Ruhetage eingelegt und die Fliessband- Geschwindigkeit reduziert werden, teilte der Renault-Partner mit.
Die Titel des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis zählten dagegen mit einem Plus von 1.84 Prozent auf 0.942 Euro zu den Gewinnern. Fortis passte seine Quartalszahlen neu an und erwartet nun einen Gewinn statt zuvor noch einen Verlust.
Im Londoner Footsie waren Aktien von Minenkonzernen die Gewinner. Die Titel von Lonmin, Eurasian Natural, Xstrata, Kazakhmys und Vedanta konnten allesamt zulegen, obwohl Anglo American Produktionskürzungen für 2009 angekündigt hatte. Die anhaltende Stabilisierung der Metallpreise stützt laut Händlern den Sektor. (awp/mc/ps/12)