EU-Eröffnung: Schwach – Bankenwerte im Fokus – Barclays sehr fest
Bankenwerte hatten die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten zuletzt wieder eingetrübt, nachdem die US-Regierung die zunächst für den heutigen Montag geplante Vorstellung eines Bankenunterstützungsplans auf Dienstag verschoben hat. Das drückte am Morgen die Futures auf die US-Aktienindizes und die Börsen in Asien ins Minus und sorgte für entsprechend negative Vorgaben: Der Future auf den Dow Jones lag zuletzt um 0,60 Prozent unter seinem Niveau zum Handelsschluss in Europa am Freitag.
Nachrichten von Barclays sorgten dann aber wieder für Erleichterung im Bankensektor, sagten Händler. Die britische Grossbank hat sich 2008 trotz hoher Abschreibungen deutlich in den schwarzen Zahlen gehalten und, wie bereits Ende Januar angekündigt, die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Bank will in der zweiten Jahreshälfte ihre Dividendenzahlungen wieder aufnehmen. Börsianer werteten den höher als erwarteten Gewinn und die Aussage der Bank, kein weiteres Kapital mehr zu benötigen, positiv. Barclays-Aktien verteuerten sich um 7,35 Prozent auf 112,50 Pence. In Paris blieben die Banken unterdessen im Minus, wobei Aktien von BNP Paribas und Societe Generale jeweils rund zwei Prozent einbüssten.
Autotitel trotzten unterdessen negativen Nachrichten aus Asien. Der japanische Renault-Partner Nissan Motor rechnet wegen der globalen Absatzkrise ebenfalls mit Milliardenverlusten und baut weltweit 20.000 Stellen ab. Händler verwiesen aber auf Hoffnungen um ein Unterstützungsprogramm für die Autobauer durch die französische Regierung im Volumen von 6 Milliarden Euro, über das am Wochenende in Medien berichtet wurde. Renault-Aktien legten 0,84 Prozent auf 16,77 Euro zu.
Zu den grössten Verlierern zählten unterdessen Rohstoffwerte, die laut Händlern unter fallenden Preisen für Öl und Metalle litten. TOTAL-Aktien sackten um 1,47 Prozent auf 41,31 Euro ab und ArcelorMittal verbilligten sich um 2,72 Prozent auf 21,47 Euro. In London waren die Minenwerte mit einem Abschlag von 2,56 Prozent bei Antofagasta und 1,99 Prozent bei Rio Tinto unter den schwächsten Titeln im «Footsie». (awp/mc/ps/09)