Der STOXX 50 fiel um 1,68 Prozent auf 2.856,71 Zähler. Der französische CAC-40-Index sank um 2,02 Prozent auf 4.358,18 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,63 Prozent auf 5.361,70 Punkte ein.
Titel des Finanzsektors kamen nach Kurseinbrüchen in den USA am Vortag auch in Europa unter Druck. An der Wall Street hatten die Finanzwerte tags zuvor zu den grössten Verlierern gehört. Trotz individueller Auslöser für die jeweiligen Kursverluste, sei die Stimmung in der Branche nach wie vor nicht gut, sagten Händler. Die Aktionäre dieser Unternehmen warteten auf konkrete Zeichen, dass Banken und Investmenthäuser die Finanzkrise nach mehr als einem Jahr endlich hinter sich gelassen haben, so die Börsianer. In Europa fielen BNP Paribas um 3,06 Prozent auf 58,66 Euro. Societe Generale gaben um 2,81 Prozent auf 62,60 Euro nach. Royal Bank of Scotland (RBS) sanken in London um 3,50 Prozent auf 220,50 Pence.
An die Spitze im Auswahlindex der Eurozone, den EuroSTOXX 50, setze sich als einziger Titel mit Kursgewinnen Carrefour. Er stieg um 0,52 Prozent auf 36,61 Euro. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar. Die Experten von Goldman Sachs hatten die Titel gemeinsam mit denen der Delhaize Group von «Sell» auf «Buy» gehoben. Für Carrefour erhöhten die Analysten das Kursziel von 35 auf 43 Euro, für Delhaize von 35 auf 51 Euro. Die Titel von Delhaize stiegen um 2,67 Prozent auf 43,53 Euro.
Aktien der Chipbranche gerieten nach einer pessimistischen Äusserung des Infineon-Chefs europaweit unter Druck. In Amsterdam verloren ASML 1,83 Prozent auf 16,12 Euro und ASM International 1,52 Prozent auf 16,83 Euro. ARM Holdings büssten 1,83 Prozent auf 107,00 Pence ein und Alcatel-Lucent fielen in Paris um 1,22 Prozent auf 4,03 Euro. Die zweistelligen Wachstumsraten in der Halbleiterbranche sind nach Ansicht des neuen Vorstandschefs Peter Bauer für immer vorbei. «Die ganz grossen Sprünge wird es nicht mehr geben», sagte Bauer dem «Handelsblatt» (Dienstagausgabe). Hauptgrund für die verhaltene Zukunftsaussicht sei, dass die Halbleiter inzwischen in sehr vielen Produkten vertreten seien.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche reichte in den USA eine Patentklage gegen mehrere Generikahersteller wegen des Osteoporose-Medikaments Bonviva ein. Bei den Beklagten handle sich um die indische Gesellschaft Dr. Reddy’s, die israelische Teva sowie um die Firmen Cobalt, Mutual, Genpharm und Orchid, sagte eine Roche-Sprecherin am Montagabend der schweizerischen dpa-AFX-Partneragentur AWP. In den USA wird Bonviva unter dem Namen Boniva vermarktet. Die Titel hielten sich mit minus 0,05 Prozent auf 187,20 Euro besser als der Gesamtmarkt. Der Swiss-Market-Index (SMI) sank um rund ein Prozent. (awp/mc/pg/14)