EU-Eröffnung: Schwach – Vorgaben aus USA und Asien belasten

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Morgen 1,59 Prozent auf 3.583,14 Punkte. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gab 1,86 Prozent auf 2.973,56 Zähler ab. Der FTSE 100 verlor 1,65 Prozent auf 5.599,10 Punkte. In den USA hatten durchwachsene Konjunkturdaten und die Gewinnwarnung eines grossen Einzelhandelskonzerns am Freitag für Kursverluste gesorgt. In Asien weckte dies Montag daher Händlern zufolge wieder Sorgen über die weltweite wirtschaftliche Entwicklung, so dass es zu Gewinnmitnahmen gekommen sei. Diese Vorgabe belaste nun auch den europäischen Handel.


In Europa litten die Aktien der italienischen Banco Popolare unter ihrer Bilanzvorlage am Wochenende und büssten 3,94 Prozent auf 11,08 Euro ein. Im abgelaufenen Jahr verdiente das Finanzinstitut wegen Fusionskosten und Belastungen durch die Beteiligung an der Banca Italease weniger als im Vorjahr. Zudem liegt die angekündigte Dividende in Höhe von 60 Cent je Aktie rund 20 Cent unter den Schätzungen der meisten Analysten. Pirelli wurden ex Dividende gehandelt und standen bei 0,5555 Euro daher nur optisch mit 0,153 Euro tief im Minus. Der Reifenhersteller schüttet an diesem Tag die Jahresdividende für 2007 im Höhe von 0,154 Euro aus.


Schwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) waren die Titel der Grossbank UBS, die 3,38 Prozent auf 28,00 Franken verloren. Die UBS wird vermutlich die Einladung zur ordentlichen Generalversammlung vom 23. April veröffentlichen und in diesem Zusammenhang sehr wahrscheinlich auch Kommentare zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal geben. Viele Marktbeobachter rechnen damit, dass die UBS nach einem sehr schwachen Quartal schon wieder neues Kapital braucht.


Der französische Wein- und Spirituosenkonzern Pernod Ricard übernimmt Schwedens grössten Alkoholproduzenten Vin & Sprit für 5,626 Milliarden Euro. Die Franzosen erwarten dadurch Synergien vor Steuern von 125 bis 150 Millionen Euro. Im ersten Jahr soll der Zukauf unterm Strich ergebnisneutral sein, ab dann den Gewinn kräftig anwachsen lassen. Die Aktie büsste 1,75 Prozent auf 66,90 Euro ein. In Grossbritannien fielen Cairn Energy um 1,21 Prozent auf 2.768,00 Pence. Die Tochter Cairn India des britischen Ölkonzerns hatte Jahreszahlen vorgelegt und auf konsolidierter Basis den Verlust bis Ende 2007 vergrössert. Die Erträge stiegen dagegen deutlich.


Analysten-Kommentare sorgten zudem für kräftige Bewegungen von Einzelwerten: Die UBS senkten ITV von «Neutral» auf «Sell» und das Ziel von 70 auf 60 Pence. Die Aktie des Fernsehsenders gab daraufhin als schwächster Wert im «Footsie» um 7,36 Prozent auf 62,90 Pence nach. Morgan Stanley stuften etwa die Vodafone-Titel von «Overweight» auf «Underweight» ab, was der Aktie ein Minus von 4,84 Prozent auf 149,40 Pence eintrug. Die Aktien der BT Group hoben die Experten von «Underweight» auf «Equal-Weight». Die Papiere fielen um 1,39 Prozent auf 213,00 Pence.


Goldman Sachs nahm dagegen Fluggesellschaften genauer ins Visier: Die Experten setzten British Airways auf die «Pan-Europe Sell List» und und nahmen Ryanair von der «Pan-Europe Conviction Buy List» herunter. British Airways gaben daraufhin um 3,96 Prozent auf 230,50 Pence nach. Ryanair sanken um 2,14 Prozent auf 2,74 Euro. Zudem entfernten sie die Titel der SAS AB von der «Pan-Europe Buy List», was den Aktien der skandinavischen Fluggesellschaft ein Minus von 3,21 Prozent auf 52,75 schwedische Kronen einbrachte. (awp/mc/ps)

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