EU-Eröffnung: Schwächer nach negativen Vorgaben
Erneut stehen einige Unternehmen mit Zahlen im Blick. Auf die Stimmung drückten unterdessen neben den deutlichen Verlusten in Japan und schwächeren US-Futures auch der Rekordverlust von American International Group (AIG). Nach erneuten Abschreibungen und Investmentverlusten von zusammen über 15 Milliarden Dollar bei Kreditpapieren stand im ersten Quartal unter dem Strich ein unerwartet grosses Minus von 7,81 Milliarden Dollar – der höchste Quartalsverlust in der fast 90-jährigen Geschichte.
Aktien von Ahold standen nach Zahlen mit 0,05 Prozent auf 9,62 Euro im Minus. Der niederländische Einzelhändler hat im ersten Quartal wegen des schwachen US-Dollar einen Umsatzrückgang verbucht. Währungsbereinigt übertraf Ahold allerdings die Analystenschätzungen. Gas Natural verloren nach in etwa wie erwartet ausgefallenen Zahlen 1,11 Prozent auf 37,49 Euro. Unterdessen gaben Telecom Italia in Erwartung der Zahlen zum ersten Quartal 0,69 Prozent auf 1,3020 Euro ab.
Am Ende des EuroSTOXX standen zahlreiche Unternehmen mit nur optisch starken Kursverlusten – Vivendi , Groupe Danone und Suez werden ex Dividende gehandelt. Vivendi-Titel wechselten zuletzt bei 24,95 Euro den Besitzer – der Medienkonzern schüttet 1,30 Euro je Aktie aus. Danone lagen bei 54,76 Euro ab – die Aktionäre erhalten 1,10 Euro je Anteilsschein und Suez standen bei 44,65 Euro. Die Dividende beträgt hier 1,36 Euro.
Sanofi-Aventis büssten 3,17 Prozent auf 48,85 Euro ein. Händler verwiesen auf Nachrichten, dass der Schweizer Konkurrent Schweizerhall kurz vor der Zulassung zu einer Generikaversion des Blutverdünners Plavix von Sanofi steht.
In London gaben British Energy 2,38 Prozent auf 698,00 Pence ab. RWE wird einem Pressebericht zufolge nach intensiver Prüfung kein verbindliches Angebot für den britischen Nuklear-Konzern abgeben. Electricite de France (EdF) gewannen unterdessen als weiterer Interessent an British Energy 0,25 Prozent auf 66,87 Euro.
HSBC Holdings verloren nach einem negativen Analystenkommentar 1,42 Prozent auf 869,00 Pence. Morgan Stanley hatte die Titel von «Equal-Weight» auf «Underweight» abgestuft. Das Ziel beliessen die Analysten auf 700 Pence. Es dürften weitere Abschreibungen durch rapide fallende US-Immobilienpreise nötig werden.
In Zürich verloren UBS 1,04 Prozent auf 32,48 Franken. Der Skandal um angebliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA könnte dem «Handelsblatt» zufolge für die Schweizer Grossbank drastische Folgen haben. «Sollten die Schweizer nicht mit den Behörden kooperieren, könnte selbst die Banklizenz in den USA in Gefahr geraten», sagte John Coffee, Professor für Wirtschaftsrecht an der Columbia University in New York und einer der führenden Rechtsexperten des Landes der Zeitung.
Julius Bär gaben nach einem erstmals veröffentlichten Interim Management Statement 1,34 Prozent auf 80,70 Franken ab. Die Schweizer Bank ist angesichts der anhaltenden Unsicherheiten an den Märkten nach eigenen Angaben zufriedenstellend ins neue Jahr gestartet. Händlern zufolge sind positive Überraschungen ausgeblieben. (awp/mc/gh)