Positive Vorgaben von den Börsen in den USA und in Asien wirkten stützend. «Die Erholung an der Wall Street und die Hoffnung, die Obama-Administration werde mit effektiveren Plänen die Wirtschaftskrise in den Griff bekommen, dürfte auch bei europäischen Investoren wieder für etwas mehr Zuversicht sorgen», sagte Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets.
Finanzwerte setzten sich an die Spitze der wichtigsten europäischen Indizes. Unter den zehn besten Werten im EuroSTOXX 50 waren allein neun Finanztitel, wobei Societe Generale mit einem Plus 9,99 Prozent auf 29.89 Euro als bester Wert herausragten. L’Oreal waren dagegen mit minus 2,07 Prozent auf 52,845 Euro Schlusslicht im Eurozonen-Leitindex. Morgan Stanley hatte das Kursziel für den französischen Kosmetik-Hersteller von 52 auf 50 Euro reduziert.
Aktien von Ericsson gewannen im STOXX 50 nach zahlreichen Analystenreaktionen auf die Zahlen vom Vortag 0,16 Prozent auf 62,70 schwedischen Kronen. Goldman Sachs stufte die Titel des Telekomausrüsters von «Sell» auf «Neutral» hoch. Selbst bei einem starken Umsatzrückgang begrenzten die aggressiven Kostensenkungsmassnahmen der Unternehmensführung das Abwärtspotenzial für die Margen, schrieb Goldman-Analyst Tim Boddy in einer Studie. Weitere Institute erhöhten zudem ihre Kursziele für Ericsson.
Gespannt blicken Anleger auch auf die Quartals- und Gesamtjahreszahlen von Nokia. Die Aktie des finnischen Handyherstellers legte vor der Veröffentlichung der Ergebnisse 3,42 Prozent auf 10,58 Euro zu. Analysten rechnen für das vierte Quartal allerdings im Durchschnitt mit einem gesunken Umsatz und Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr. Wirtschaftskrise und schwächelnde Nachfrage dürften in den vergangenen Monaten Spuren in den Büchern des finnischen Handyherstellers hinterlassen haben.
Zudem waren Öl-Titel gefragt, nachdem die Ölpreise am Donnerstag nach einem Kurssprung am Vorabend weiterhin deutlich über der Marke von 40 Dollar notierten. Der Markt stellt sich ausserdem immer mehr auf eine Drosselung der Fördermengen durch die OPEC ein. BP gewannen 2,62 Prozent auf 498,25 Pence und TOTAL verteuerten sich um 3,25 Prozent auf 376,30 Euro. Auch Repsol-YPF und Eni verbuchten Gewinne.
In London sackten BG Group mit minus 12,11 Prozent auf 108,125 Pence ans Footsie-Ende. Der britische Telekomkonzern rechnet im dritten Quartal erneut mit Belastungen durch den Bereich Global Services. Sparmassnahmen hätten nicht die erwartete Wirkung gezeigt, ausserdem liefen die Geschäft in Grossbritannien im hochmargigen Bereich nach wie vor schlecht, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Zweitschwächster Wert waren Morrison (Wm.) Supermarkets bei einem Minus von 4,07 Prozent auf 253,50 Pence. Das Weihnachtsgeschäft der Supermarktkette verlief zwar sehr gut und besser als das der Konkurrenz. Die Gewinnerwartungen liess Morrison jedoch unverändert. (awp/mc/ps/12)