EU-Eröffnung: Sehr fest – Positive Vorgaben – Finanzwerte gefragt

Die Vorgaben aus den USA und Japan waren positiv. Händlern zufolge stiegen die Anleger vor allem wieder bei den zuletzt arg gebeutelten Finanzwerten ein. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten wie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Bewegung sorgen.


An der Spitze des EuroSTOXX 50 stiegen die Titel von Fortis um 12,26 Prozent auf 0,98 Euro – Anfang Oktober hatten die Titel allerdings zeitweise noch 4,94 Euro gekostet.


Dahinter folgten die Papiere der UniCredit mit einem Aufschlag von 10,76 Prozent auf 2,39 Euro. Händler verwiesen als Antrieb auf eine Meldung vom Vorabend, wonach Libyen mit 4,23 Prozent bei der Grossbank eingestiegen ist. Damit beteilige sich der libysche Staat an der milliardenschweren Kapitalerhöhung der UniCredit, teilte Libyens Zentralbank mit. UniCredit-Chef Alessandro Profumo begrüsste indes das Engagement des nordafrikanischen Staates.


Auch Titel von Ölkonzernen trieben die Erholung an. Sie profitierten von dem wieder gestiegenen Preis für das «schwarze Gold», der nach den jüngsten starken Kursverlusten ebenfalls zu einer Erholung angesetzt hatte. So rückten die Titel von Royal Dutch Shell um 6,96 Prozent auf 1.321,00 Pence vor, und die Aktien von Tullow Oil verteuerten sich um 3,84 Prozent auf 473,75 Pence.


Ferner gewannen die Papiere von Ericsson an der Stockholmer Börse 7,11 Prozent auf 51,20 schwedische Kronen. Händler verwiesen als Antrieb auf die Quartalszahlen des Handy-Herstellers Sony Ericsson, einer Gemeinschaftsfirma von Sony und Ericsson. Sony Ericsson ist zwar belastet durch Währungseffekte und den Konzernumbau im abgelaufenen Quartal in die Verlustzone gerutscht, das Minus fiel aber niedriger als von Analysten erwartet aus.


An der Börse in Paris fielen die Titel von Accor um 3,82 Prozent auf 28,95 Euro. Die französische Hotelkette hat ihr Jahresgewinnziel gesenkt. Der Betreiber von Ibis, Sofitel and Mercure peilt für 2008 statt eines Vorsteuergewinns zwischen 910 und 930 Millionen Euro nur noch 870 bis 890 Millionen Euro an. In den ersten neun Monaten des Jahres hatte Accor einen 5,4 prozentigen Umsatzrückgang auf 5,787 Milliarden Euro verbucht.


Die Übernahme der britischen Hypothekenbank HBOS durch den Finanzkonzern Lloyds TSB soll im Januar 2009 abgeschlossen sein. Die Aktionäre sollten bis Mitte November genauer informiert werden, teilte HBOS am Donnerstagabend mit. Die Hauptversammlung, die über die Übernahme entscheiden soll, werde Mitte Dezember stattfinden. Die Unternehmen hatten die Transaktion Mitte September angekündigt. Zuletzt war spekuliert worden, dass die Transaktion wegen der Finanzkrise platzen könnte. HBOS-Titel fielen um 1,07 Prozent auf 83,20 Pence, und die Aktien von Lloyds TSB rückten um 3,27 Prozent auf 154,88 Pence vor. (awp/mc/gh/18)

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