EU-Eröffnung: Sehr fest – Sehr gute Vorgaben aus USA und Asien

«Der Dow Jones hat in den letzten beiden Handelsstunden am Vorabend eine atemberaubende Erholung gezeigt», sagte ein Händler. Damit seien nun wohl einige Marktteilnehmer kräftig in Bedrängnis gekommen, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten. Der US-Leitindex hatte sich am Mittwoch nach Xetra-Schluss um rund 470 Punkte erholt und wie auch die anderen US-Indizes sehr fest geschlossen. Auch der Nikkei-225-Index ging am Morgen mit einem Plus von 2,06 Prozent aus dem Handel und auch der Hongkonger Hang-Seng-Index schloss mit einem deutlichen Plus.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stand 5,03 Prozent im plus bei 3.757,84 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 4,10 Prozent auf 3.219,02 Zähler vor. Auch die Euronext-Börsen verzeichneten hohe Gewinne und der breit gefasste Euronext 100 legte um 4,55 Prozent auf 856,62 Punkte zu. Der Pariser CAC 40 gewann 4,85 Prozent auf 4.861,86 Zähler und der Londoner Leitindex FTSE 100 stand mit 3,12 Prozent im Plus bei 5.784,50 Punkten.


In Europa stehen Banken erneut im Fokus: Die französische Société Générale (SocGen) hat am Morgen Abschreibungen in Milliardenhöhe wegen Unregelmässigkeiten im Wertpapierhandel und wegen der Kreditkrise angekündigt – die Löcher in der Kasse sollen mit einer Kapitalerhöhung um 5,5 Milliarden Euro gestopft werden. Die Aktien sind an der Börse Euronext vom Handel ausgesetzt worden. Die BNP Paribas teilte unterdessen mit, dass sie keinen Verlust vorlegen werde, der die «Warnung des Marktes» rechtfertigen würde. Die Aktien gewannen 6,97 Prozent auf 68,00 Euro.


Banco Bilbao (BBVA) legten nach Zahlen um 7,04 Prozent auf 13,98 Euro zu. Die spanische Grossbank BBVA hat im vergangenen Jahr trotz der Finanzkrise den Gewinn, getragen von einem höheren Zinsüberschuss, deutlich gesteigert. Die Dividende soll nun um 15,1 Prozent erhöht werden. Der Überschuss im Zinsgeschäft stieg um 16,7 Prozent. In Mailand werden Fiat im Tagesverlauf mit Zahlen zum vierten Quartal erwartet. Zuletzt standen die Titel des Autobauers 5,92 Prozent höher bei 15,14 Euro.


Zudem stehen weitere Berichtsunternehmen mit Zahlen im Blick. Der Pariser Handel dürfte durch die am Morgen vorgelegten Umsatzzahlen für 2007 von Pinault-Printemps-Redoute (PPR) und L’Oreal beeinflusst werden. Der französische Kosmetikkonzern wird sich noch bis zum Nachmittag mit der Veröffentlichung seiner Daten Zeit lassen. Der Luxusgüter-Konzern PPR hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz weniger stark gesteigert als von Experten bei erhofft. PPR bekräftigte aber, den Gewinn 2007 gesteigert zu haben und gab sich ausserdem optimistisch, dies auch in diesem Jahr zu schaffen. PPR-Aktien verteuerten sich um 8,26 Prozent auf 92,19 Euro.


Iberdrola-Titel sprangen um 9,11 Prozent nach oben auf 8,50 Euro. Händler verwiesen auf erneute Übernahmespekulationen, die von einem Zeitungsbericht im «Cinco Dias» ausgelöst worden seien. Demnach soll Electricite de France (EdF) einen 3-Prozent-Anteil an den Spaniern gekauft haben. EdF-Titel gewannen 3,21 Prozent auf 66,65 Euro. Die Franzosen haben den Bericht allerdings bereits zurück gewiesen.


In London stehen die Aktien des Börsenbetreibers London Stock Exchange (LSE) mit ihrem Zwischenbericht im Blick. Der Umsatz der Gruppe stieg nach Angaben der LSE dank des deutlich anziehenden Handelsvolumens an den Börsen im dritten Geschäftsquartal um 14,7 Prozent. Die Aktien verteuerten sich am Morgen um 8,30 Prozent auf 1.709,00 Pence.


Der Schweizer Versicherer Zurich Financial Services (ZFS) will den Schadenversicherer TEB Sigorta übernehmen und so in den türkischen Markt vordringen. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Eigentümer TEB Mali Yatirimlar über den Kauf aller Anteile sei bereits unterzeichnet worden. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. TEB Sigorta kam den Angaben zufolge im Vorjahr auf ein Prämienvolumen von 130 Millionen US-Dollar. Aktien von ZFS verteuerten sich um 4,90 Prozent auf 299,50 Schweizer Franken. (awp/mc/ps)

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