EU-Eröffnung: Sehr schwach – Anleger befürchten Abschwung

Die Vorgaben waren indes uneinheitlich. Der EuroSTOXX 50 gab im frühen Handel 2,07 Prozent auf 2.699,71 Zähler nach. Der Londoner FTSE 100 sank um 2,56 Prozent auf 4.281,50 Punkte. Der französische CAC-40-Index fiel um 2,38 Prozent auf 3.542,27 Zähler. Bankaktien zählten in dem wieder unsichereren Marktumfeld zu den grössten Verlierern. So fielen die Titel der Societe Generale um 4,34 Prozent auf 50,70 Euro, und für die Aktien der ING Groep ging es um 4,88 Prozent auf 13,07 Euro nach unten.


Die Papiere von KBC brachen indes um 11,06 Prozent auf 41,80 Euro ein. Die belgische Versicherungs- und Bankengruppe erwartet für das dritte Quartal einen Verlust von bis zu 930 Millionen Euro. Grund dafür sei eine Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s. Diese hatte eine Anzahl strukturierter Produkte kritisiert, in die KBC investiert hatte.


Minenwerte notierten ebenfalls am unteren Ende der Kursliste. Sie litten unter sinkenden Kupferpreisen und einer Meldung von Rio Tinto , wonach der Rohstoffkonzern mit einem Abflauen der Nachfrage aus China rechnet. «Kurzfristig betrachtet wird die chinesische Wirtschaft eine Atempause einlegen», teilte die Gesellschaft am Mittwoch in Sydney mit. Das Land sei keine Insel und bleibe daher von der weltweiten Krise nicht verschont. Die Aktien von Rio Tinto sanken um 8,99 Prozent auf 2.572,00 Pence. Im Sog der negativen Meldungen fielen die Titel von Xstrata an der Börse in London um 11,93 Prozent auf 1.159,00 Pence, und die Papiere von Kazakhyms gaben 12,29 Prozent auf 380,00 Pence ab. Für Vedanta-Aktien ging es um 10,22 Prozent auf 833,00 Pence nach unten.


Die Finanzkrise wirkt sich indes auch auf die Geschäftspolitik des belgisches Braukonzerns InBev aus. Dieser wird seine angekündigte Kapitalerhöhung verschieben, hält aber an der Übernahme des US-Konkurrenten Anheuser-Busch bis Ende 2008 fest. Aufgrund der aussergewöhnlichen Volatilität an den Finanzmärkten, vor allem während der vergangenen Wochen, stellte Inbev nun die Kapitalerhöhung zurück, «bis sich die Märkte stabilisiert haben». Die Titel stemmten sich daraufhin gegen den negativen Trend und rückten um 2,05 Prozent auf 34,665 Euro vor.


Die Aktien von ASML fielen in Amsterdam um 6,83 Prozent auf 10,16 Euro. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster rechnet nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal für den Rest des Jahres mit weiter sinkenden Auslieferungszahlen. Damit verfehlte ASML die durchschnittlichen Markterwartungen. Die Commerzbank jedoch stufte die Papiere von «Reduce» auf «Hold» hoch und erhöhte das Kursziel von 10,00 auf 11,50 Euro. Die vorgelegten Zahlen könnten einen Boden bilden, von dem aus sich die Stimmung für die Titel wieder ins Positive drehen dürfte, schrieb Analyst Thomas Becker in einer aktuellen Studie. (awp/mc/ps/14)

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