EU-Eröffnung: Sehr schwach – «Bad Bank»-Pläne in USA stocken

Verkauft wurden vor allem Banktitel. In der ersten Handelsstunde ging es für den EuroSTOXX 50 um 2,91 Prozent auf 2.171,87 Zähler nach unten. Der Londoner FTSE 100 sank um 2,04 Prozent auf 4.065,06 Punkte, und der französische CAC-40-Index gab um 3,00 Prozent auf 2.884,71 Zähler nach. 


Unter den Finanzwerten brachen am Indexende BNP Paribas um 11,38 Prozent auf 26,595 Euro ein, und Credit Agricole folgten mit minus 7,39 Prozent auf 8,835 Euro. UniCredit gaben 6,58 Prozent auf 1,29 Euro ab. Händler begründeten die Verluste mit Befürchtungen, wonach die in den USA geplante «Bad Bank» nicht den Druck von den US-Finanzwerten nehmen könnte.


Fortis-Titel hingegen notierten als einziger Titel im Plus und schossen um 12,58 Prozent auf 1,745 Euro in die Höhe. Die belgische Regierung hatte mit der französischen Grossbank BNP am Freitag ein neues Abkommen zum Teilverkauf des schwer angeschlagenen Finanzkonzerns Fortis auf den Weg gebracht. Die neuen Bedingungen sehen unter anderem vor, dass Fortis 90 Prozent am belgischen Versicherungsgeschäft behält, während BNP hier mit 10 Prozent für 550 Millionen Euro einsteigt. Ursprünglich sollte BNP das belgische Versicherungsgeschäft von Fortis komplett und 75 Prozent an der Fortis Bank Belgien übernehmen.


Auch Aktien von GDF Suez stemmten sich etwas gegen den negativen Trend und verloren zuletzt unterdurchschnittliche 0,75 Prozent auf 29,845 Euro. Der französische Versorger hat im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung von 17 Prozent erreicht und damit die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Zudem bestätigte das Unternehmen für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sein Wachstumsziel für 2008.


Einen Aufschlag von 3,14 Prozent auf 2,96 Euro verbuchten gar die Titel von Ryanair. Der irische Billigflieger ist zwar im dritten Quartal des Geschäftsjahres in die roten Zahlen gestürzt. Analysten waren jedoch von einem noch höheren Verlust ausgegangen.


Ferner schrieb die Zeitung «Les Echos», dass bei Air France-KLM wahrscheinlich ein operativer Verlust im vierten Geschäftsquartal von 220 Millionen Euro angefallen sei. Verantwortlich dafür sei ein Rückgang sowohl bei gut betuchten Passagieren als auch bei der Stückfracht. Die Aktien sackten um 5,09 Prozent auf 7,128 Euro nach.


In London zählten die Aktien von Rio Tinto zu den wenigen Gewinnern im «Footsie». Sie legten an der Spitze des Leitindex um 3,98 Prozent auf 1.566,00 Pence zu. Der hochverschuldete australisch-britische Minenkonzern hat Gespräche mit seinem chinesischen Grossaktionär Chinalco über eine Finanzspritze bestätigt. Dabei gehe es unter anderem um den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen an verschiedenen Rio-Tinto-Geschäften durch Chinalco sowie den Kauf von Wandelpapieren. (awp/mc/ps/12)

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