EU-Eröffnung: Sehr schwach – Bilanzen im Fokus, Zinsentscheidungen
Neben den Bilanzen drückten negative Vorgaben aus Übersee auf die Stimmung. Der Dow Jones Industrial hatte am Vorabend belastet von neuerlichen Sorgen um den Bankensektor schwach geschlossen – der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen 1,96 Prozent unter dem Niveau zum Börsenschluss in Europa am Vortag. In Japan büsste der Nikkei-225-Index am Morgen 1,11 Prozent ein. Am Mittag stehen dann die Zinsentscheidungen der BoE sowie der EZB im Mittelpunkt, am Nachmittag dürften US-Daten für neue Impulse sorgen.
Insbesondere Finanztitel versammelten sich nach negativen Nachrichten aus der Branche wie einem Milliardenverlust bei der Deutschen Bank am Ende der Indizes. Auch endgültige Zahlen der spanischen Bank Santander sorgten nicht für Begeisterung – die Aktie verlor 2,93 Prozent auf 5,97 Euro. Zurich Financial Services (ZFS) sackten in der Schweiz um 2,79 Prozent auf 209,00 Franken ab. Der Ergebnis lag ersten Analystenkommentaren zufolge leicht unter den Erwartungen. Die Dividende wurde gekürzt, an den Geschäftszielen hält der Erstversicherer jedoch fest. Händler verwiesen unterdessen auf Gewinnmitnahmen in einem schwachen Markt.
Besonders enttäuscht zeigten sich Anleger von Aussagen der Swiss Re. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet der Rückversicherer einen Nettoverlust von rund einer Milliarde Franken. Zudem will Swiss Re seine Kapitaldecke stärken und bekommt dafür unter anderem eine Kapitalspritze von US-Milliardär Warren Buffett in Höhe von drei Milliarden Schweizer Franken. Darüber hinaus erwägt der Konzern die Aufnahme von weiteren 2 Milliarden Franken, abhängig von den Marktbedingungen. Dies schickte die Titel mit minus 15,78 Prozent auf 25,40 Franken auf Talfahrt. Titel der Versicherungskonkurrenten wie AXA kamen ebenfalls deutlich unter Druck.
Auch aus dem realwirtschaftlichen Sektor gab es keine positiven Neuigkeiten. Unilever erzielte zwar einen Umsatz über den Erwartungen. Allerdings gibt der Konsumgüterkonzern weder einen Ausblick auf 2009 noch konnten die Ziele für 2010 bestätigt werden. Die Aktie verlor daraufhin 4,63 Prozent auf 16,375 Euro und übernahm damit die rote Laterne im EuroSTOXX.
In London glänzten Aktien der BG Group mit plus 8,31 Prozent auf 1.030,00 Pence an der «Footsie»-Spitze. Mit einem Sprung beim Überschuss um 25 Prozent habe der Gasehersteller die Markterwartungen übertroffen worden, sagten Händler. TUI Travel sehen sich unterdessen auf Kurs, was die Aktie mit Gewinnen von 2,45 Prozent auf 230,00 Pence honorierte. GlaxoSmithKline verloren vor Zahlen 0,91 Prozent auf 1.256,50 Pence. (awp/mc/ps/11)