EU-Eröffnung: Sorge vor Rezession sorgt für starke Verluste
Für den EuroSTOXX 50 ging es im frühen Handel um 4,74 Prozent auf 2.966,37 Zähler abwärts. Der STOXX 50 verlor 4,40 Prozent auf 2.606,78 Punkte. Der französische CAC-40-Index rutschte 5,01 Prozent auf 3.876,39 Punkte ab. Der Londoner FTSE 100 gab um 4,78 Prozent auf 4.742,38 Punkte nach. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Aktien der BNP Paribas. Die französische Grossbank übernahm die Mehrheit am restlichen Bankgeschäft des angeschlagenen Fortis-Finanzkonzerns sowie dessen belgisches Versicherungsgeschäft. BNP bezifferte das Volumen der Transaktion am frühen Morgen auf insgesamt 14,5 Milliarden Euro.
Für den Kauf der Bank-Aktivitäten, in denen auch das Geschäft der im vergangenen Jahr von Fortis gekauften niederländischen ABN Amro enthalten ist, will BNP insgesamt knapp 133 Millionen neue Aktien ausgeben. Im Vormittagshandel konnten die Aktien der BNP nach einem schwachen Auftakt ins Plus drehen und legten zuletzt 0,34 Prozent auf 71,59 Euro zu. An der Euronext-Börse in Brüssel und Amsterdam sind die Aktien der Fortis am Morgen vom Handel ausgesetzt.
Neben der BNP Paribas sorgte auch die UniCredit am Morgen für Schlagzeilen. Die Aktien der italienische Grossbank sind mit etwa einer Stunde Verspätung in den Handel gestartet und verloren zuletzt 12,42 Prozent auf 2,70 Euro. UniCredit muss im kommenden Jahr nach eigenen Angaben rund 26 Milliarden Euro refinanzieren. Damit sei der Refinanzierungsbedarf im kommenden Jahr geringer als 2008, sagte UniCredit-Chef Alessandro Profumo. Zuvor hatte UniCredit-Verwaltungsrat Chef Dieter Rampl Profumo die «volle Unterstützung und das volle Vertrauen» ausgesprochen.
Die UniCredit hatte am Sonntagabend bekannt gegeben, neue Aktien für rund drei Milliarden Euro ausgeben zu müssen. Zudem streicht der Konzern die Bar-Dividende für 2008 und will die Aktionäre stattdessen mit eigenen Aktien am erwarteten Gewinn von 5,2 Milliarden beteiligen. Wegen der anhaltenden Krise an den weltweiten Finanzmärkten senkte UniCredit zudem die Prognose für den Gewinn je Aktie von 52 auf 39 Cent.
Der Alstom-Konzern will sich an dem russischen Waggonbauer Transmashholding beteiligen. Die Aktien rutschten 8,91 Prozent auf 45,08 Euro. Im Zuge einer strategischen Partnerschaft solle ein Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie an der Gesellschaft erworben werde, teilte Alstom am Montag in Paris mit. Transmashholding ist der wichtigste Lieferant für den russischen Eisenbahnkonzern Russian Railways (RZD). Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.
Zu den Verlieren an der Börse in London zählten die Aktien des Billigfliegers EasyJet. Nach sehr starken Verlusten zum Handelsauftakt konnten die Papiere das Minus zuletzt deutlich eingrenzen und rutschten 3,51 Prozent auf 316 Pence. EasyJet meldete für den September bei der Zahl seiner Passagiere ein Plus zum entsprechenden Vorjahresmonat um 22,1 Prozent auf 4,198 Millionen. (awp/mc/ps/13)