EU-Eröffnung: Talfahrt setzt sich fort – Korea-Konflikt und Vorgaben belasten
Für den Londoner FTSE 100 ging es um 2,54 Prozent auf 4.940,99 Punkte nach unten. Der britische Leitindex unterbot damit zum zweiten Mal binnen einer Woche die 5.000-Punkte-Marke.
Ein Börsianer verwies auf neue politische Unsicherheit nach der Androhung eines gemeinsamen Seemanövers der USA und Südkoreas gegen Nordkorea. In Asien gingen die Börsen in die Knie: In Tokio brach der Nikkei-225 am Ende um über drei Prozent auf ein Sechsmonatstief ein, während auch in China oder Hongkong deutlich fallende Kurse zu verkraften waren. Zuvor sorgte bereits der US-Handel mit einem späten Abverkauf für sehr schwache Vorgaben. Zur Begründung wurden auch neue Sorgen um den Bankensektor angeführt, nachdem die spanische Sparkasse CajaSur am Wochenende nur mit Hilfe der Regierung vor dem Bankrott gerettet werden konnte. Unterdessen fiel der Euro in der Nacht wieder unter 1,23 US-Dollar. Neue Impulse könnten am Nachmittag von den Daten zum US-Verbrauchervertrauen ausgehen.
Dunkelrot waren wieder die Kursbewegungen bei den Bankenwerten. Aktien der ING erlitten mit über sechs Prozent auf 5,936 Euro den stärksten Kursrückgang. Titel von BNP Paribas konnten sich nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank mit einem Minus von 2,94 Prozent etwas besser halten als seine französischen Konkurrenten Societe Generale und Credit Agricole, die über vier Prozent verloren.
Papiere von ArcelorMittal fielen um vier Prozent auf 22,83 Euro. Der Vorstandschef des deutschen Stahlhändlers Klöckner & Co , Gisbert Rühl, hatte in einem Medienbericht von Überkapazitäten am Markt gesprochen und für die kommenden Monate sinkende Stahlpreise in Aussicht gestellt. Der Ölkonzern BP litt weiterhin unter dem Ölleck im Golf von Mexiko und büsste 3,57 Prozent auf 475,80 Pence ein. Ähnlich wie bei Royal Dutch Shell machte sich aber auch der Fall des Ölpreises bemerkbar. Öl der Sorte WTI fiel in der Nacht unter die Marke von 69 US-Dollar. (awp/mc/ps/09)