EU-Eröffnung: Talfahrt setzt sich fort – Öl erklimmt neue Rekorde

Dies ist der niedrigste Stand seit November 2005. Der STOXX 50 fiel um 17 Prozent auf 2.855,09 Zähler. Der französische CAC-40-Index gab um 1,58 Prozent auf 4.356,37 Punkte nach, der Londoner FTSE 100 drehte ebenfalls ins Minus und verlor 0,52 Prozent auf 5.489,40 Zähler.


Fortis erholten sich an der Spitze im EuroSTOXX leicht von den Vortagesverlusten und gewannen 1,96 Prozent auf 10,40 Euro. Die am Vortag angekündigte Kapitalerhöhung wurde bereits abgeschlossen und wie geplant 1,5 Milliarden Euro frisches Kapital eingesammelt. Diese Massnahme sowie die Aussetzung der Zwischendividende hatten der Aktie am Vortag Verluste von rund 20 Prozent beschert.


Am Indexende rutschten Carrefour unterdessen weiter ab und büssten 7,34 Prozent auf 35,10 Euro ein. Europas grösster Einzelhändler hat seine Erwartungen an sein operatives Gewinnwachstum im laufenden Jahr gedämpft. Analysten reagierten mit Abstufungen und Kurszielsenkungen. Die Deutsche Bank senkte die Einschätzung von «Buy» auf «Hold» und das Ziel von 61 auf 45 Euro, Cheuvreux hielt an der «Underperform»-Einstufung fest und kappte das Ziel von 50 auf 34 Euro.


Autowerte standen europaweit unter Druck. Neben schwachen Vorgaben aus dem US-Autosektor, der durch eine negative Studie von Goldman Sachs massiv unter Druck kam, sorgte eine Branchenstudie von Lehman für Belastung. Die Analysten berechnen aktuell eine Belastung aus der Währungsentwicklung und den gestiegenen Rohstoffpreisen von rund 10,7 Milliarden Euro für den europäischen Sektor. Das entspreche rund 38 Prozent der Ergebnisse von 2007 und die Autobauer hätten diese Kosten noch nicht voll berücksichtigt. Renault verloren daraufhin 3,80 Prozent auf 50,90 Euro, PSA Peugeot Citroen und Fiat kamen ebenfalls deutlich unter Druck.


Von der Rekordfahrt des Ölpreises profitierten Energie- und Öltitel. Cairn Energy gewannen auch dank einer positiven Studie der Deutschen Bank an der «Footsie»-Spitze 5,77 Prozent auf 3.264,00 Pence. In Paris hielten sich TOTAL mit plus 0,78 Prozent auf 52,285 Euro unter den wenigen Gewinnern. Auch Royal Dutch Shell und BP sowie Eni legten zu.


InBev verloren nach einer Absage der Übernahmeofferte durch Anheuser-Busch 1,11 Prozent auf 44,50 Euro. Beobachter erwarten nun eine feindliche Übernahmeschlacht auf dem hart umkämpften internationalen Biermarkt.


In der Schweiz rutschten UBS um 4,87 Prozent auf 21,86 Franken ab, Titel der Credit Suisse verloren 2,99 Prozent auf 45,50 Franken. Branchenbeobachter rechnen anlässlich der Publikation der Zahlen zum zweiten Quartal mit weiteren Milliardenabschreibern beider Banken. Hierbei dürfte es nach Einschätzung von Analysten die UBS besonders hart treffen. (awp/mc/gh/15)

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