Die Börsen in Asien tendierten insgesamt uneinheitlich, und die zuletzt stark beachteten Festlandbörsen in China gingen mit Aufschlägen von knapp fünf Prozent aus dem Handel.
«Anleger werden sich heute auf die Konjunkturdaten aus den USA und die Zinsentscheidung der EZB konzentrieren», sagte ein Händler. «Dabei richten sich die Augen aber bereits auf den morgigen Freitag und die dann anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für August.» Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite sei mau. Ein leichter Rückgang bei Ölpreis und ein etwas schwächerer Euro hätten insgesamt stützend gewirkt.
Auf Unternehmensseite machten vor allem zwei kleinere Werte aus Norwegen durch deutliche Kurssprünge von sich reden: Die Papiere des auf Krebsmedikamente spezialisierten Arzneimittelherstellers Algeta schossen um 73,89 Prozent auf 70,25 norwegische Kronen in die Höhe. Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer schloss mit dem Unternehmen eine Kooperation für das Krebsmittel Alpharadin ab. Die Papiere des Landsmanns StepStone ASA verteuerten sich um 26,47 Prozent auf 8,60 norwegische Kronen. Axel Springer übernimmt die Mehrheit an dem Unternehmen und will ein Pflichtangebot vorlegen. Da Springer damit die in Norwegen geltende Schwelle von einem Drittel der Anteile überschritten hat, wird ein Pflichtangebot zum Erwerb der ausstehenden Aktien gegen 8,60 norwegische Kronen in bar (0,9899 Euro) ergehen. Mit dem Kauf sichert sich Springer die Kontrolle über das gemeinsame Joint Venture StepStone Deutschland.
Nach den jüngsten Verlusten, gehörten Rohstoffwerte zu den grossen Favoriten der Anleger. Der entsprechende Subindex setzte sich mit einem Plus von knapp zwei Prozent an die Spitze der Sektoren im Stoxx 600. Anglo American, BHP Billiton, Rio Tinto und Xstrata kletterten zwischen 2,75 und 1,03 Prozent.
Die Papiere des Schweizer Pharmakonzerns Roche Holding konnten derweil nicht von den guten Nachrichten der Tochter Genentech profitieren und gaben 1,02 Prozent auf 165,40 Franken nach. Genentech erzielte erste, viel versprechende Ergebnisse mit dem Produktkandidaten GDC-0449 zur Therapie von zwei seltenen Krebserkrankungen. Daraus könnte sich eine neue Behandlungsform für den Hautkrebs Basalzellkarzinom und den Hirnkrebs Medulloblastoma entwickeln, schreibt das «Wall Street Journal».
Ähnlich erging es den Papieren von Novartis, die sich ebenfalls im Einklang mit dem europäischen Pharmasektor um 0,65 Prozent auf 48,70 Franken verbilligten. Der Konzern erzielte hat mit einem Schweinegrippe-Impfstoff in klinischen Studien gute Ergebnisse. Der adjuvante, auf Zellkulturen basierte Impfstoff MF59 habe in Studien bei der A(H1N1)-Grippe eine starke Immunreaktion ausgelöst. Dabei hätten 80% der 100 Probanden nach einer ersten Impfung und mehr als 90% derselben Probanden nach einer zweiten Impfung eine starke Immunreaktion gezeigt, teilte der Pharmakonzern mit. (awp/mc/pg/11)