EU-Eröffnung: Uneinheitlich – Aussagekräftige Vorgaben fehlen

«Die freundliche Stimmung an den asiatischen Märkten und das etwas besser als erwartet ausgefallene Verbrauchervertrauen in Grossbritannien tragen zu der allgemein etwas besseren Laune an den Märkten bei», erklärte ein Händler. Angesichts des mager bestückten Kalenders werde vor allem das Sentiment der Anleger eine grosse Rolle spielen. Der Experte hob zudem hervor, dass der Markt in den USA nur verkürzt geöffnet ist und die Anleger sich vor allem auf das traditionell an Thanksgiving beginnenden Weihnachtsgeschäft fokussieren werden. Darüber hinaus hielten sich die Anleger vor den anstehenden Zinsentscheidungen der Bank of England und EZB in der kommenden Woche zurück.


Vor allem Finanz- und Pharmawerte konnten deutlich zulegen. So gewannen Credit Agricole 3,59 Prozent auf 8,645 Euro. Fortis stiegen um 9,18 Prozent auf 0,773 Euro. GlaxoSmithKline setzten sich mit einem Plus von 3,47 Prozent auf 1.001,00 Pence an die Spitze der europäischen Pharmawerte, gefolgt von Sanofi-Aventis mit einem Aufschlag von 3,23 Prozent auf 42,94 Euro. AstraZeneca folgten dem positiven Pharmatrend und legten um 20,2 Prozent auf 2.369 Pence zu. Bei der Tochter Medimmune hat die US-Gesundheitsbehörde FDA offenbar noch Frage zu motavizumab. Die Tochter erwartet, diese im ersten Halbjahr 2009 beantworten zu können.


Die Gewinnwarnung von STMicroelectronics rückte Halbleiterwerte in den Fokus. Das vierte Quartal wird laut STMicro unter seinen bisherigen Erwartungen liegen. Den Umsatz sieht der grösste europäische Halbleiterhersteller bei 2,2 bis 2,35 Milliarden Dollar. Die operative Marge werde bei 38 Prozent plus/minus ein Prozentpunkt liegen. STMicro-Aktien sackten um 5,12 Prozent auf 5,171 Euro ab.


Der Chef des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS , Louis Gallois, überprüft laut einem Bericht der Zeitung «Les Echos» eine Reorganisation seines Unternehmens, bei der die Zahl der Bereiche von fünf auf drei reduziert werden soll. Darüber hinaus will EADS in die in dem neuen Unternehmen Premium Aerotec gebündelten Airbus-Werke gut eine halbe Milliarde Euro investieren. Das Geld werde bis Ende 2011 in die Erweiterung und Modernisierung der Werke Nordenham, Varel und Augsburg gesteckt, sagte ein Airbus-Sprecher der «Financial Times Deutschland». Die Aktien fielen um 0,67 Prozent auf 12,575 Euro zurück.


Die Aktien von Yara International entwickelten sich unterdessen einem Plus von 1,93 Prozent auf 119,00 norwegische Kronen besser als der Markt. Credit Suisse hat die Bewertung des Unternehmens mit Outperform gestartet und das Kursziel auf 290,00 norwegische Kronen gesetzt. Das Unternehmen biete eine attraktive Bewertung in einem zunehmend herausfordernden Umfeld, schrieben die Analysten in einer aktuellen Studie.


StatoilHydro verbilligten sich hingegen um 1,54 Prozent auf 121,10 norwegische Kronen. Die Zeitung «Dagens Naeringsliv» berichtete, die Kosten für die erste Phase eines CO2-Abscheidungs- und Speicherungsprojekts könnten auf bis zu fünf Milliarden Kronen anwachsen. Das wäre sieben Mal mehr als ursprünglich kalkuliert, so das Blatt.


Die Aktien von Bulgari konnten sich um 0,80 Prozent auf 5,025 Euro vorarbeiten. Der Juwelier erwartet, dass 2009 ein hartes Jahr wird, da die globale Wirtschaftsschwäche sich negativ auf die Umsätze auswirken wird, sagte Konzernchef Francesco Trapani. Gleichzeitig kündigte der Konzernlenker aber an, vorerst noch nicht die Preise senken zu wollen.


Mit dem französischen Automobilzulieferer Valeo meldet ein weiteres Unternehmen aus der Branche eine Zwangspause in den Weihnachtsferien. Der Konzern werde einige seiner Werke zum Jahresende schliessen, teilte Valeo am Donnerstag mit. Die Papiere fielen um 0,68 Prozent auf 10,28 Euro zurück. Der Rohstoffkonzern Eramet kündigte unterdessen an, die restlichen Anteile an der norwegischen Tinfos AS vorerst nicht zu übernehmen. Eramet hält bereits 56 Prozent. Der Markt reagierte erleichtert und verhalf den Eramet-Aktien zu einem Plus von 3,00 Prozent auf 149,24 Euro. (awp/mc/gh/16)

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