EU-Eröffnung: Uneinheitlich – EuroSTOXX 50 im Plus, Zahlen im Fokus

Renault stiegen nach Nachrichten aus Japan um 4,16 Prozent auf 25,92 Euro und setzten sich damit an die Spitze des EuroSTOXX50. Der japanische Renault-Partner Nissan fuhr im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Absatzkrise erstmals seit neun Jahren einen Nettoverlust ein. Das Ergebnis fiel aber dennoch besser aus als zuvor erwartet. In Mailand stiegen die Aktien von Fiat um 3,73 Prozent auf 7,65 Euro. Morgan Stanley hob die Titel des italienischen Autobauers von «Underweight» auf «Overweight» und erhöhte das Kursziel von 2,60 auf 6,00 Euro. VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch sagte unterdessen am Rande einer Präsentation des neuen VW Polo auf Sardinien, er halte den Zusammenschluss von Fiat, Opel und Chrysler für eine «ungesunde Kombination». Angesichts einer sich anbahnenden Allianz sagte er: «Zwei Kranke in einem Doppelbett oder gar drei geben noch keinen Gesunden.»


Am Schweizer Markt rücken erneut die Finanzwerte in den Fokus, nachdem Baloise-Holding und Julius Bär über den Verlauf des ersten Quartals informierten. Händlern zufolge machten dem Sektor aber auch Gewinnmitnahmen nach den schlechten Branchenvorgaben aus Amerika und Asien zu schaffen. Die Aktien von Julius Bär fielen um 2,75 Prozent auf 41,04 Schweizer Franken. Händler verwiesen auf die bereits starke Kurserholung seit den Tiefstständen von Anfang März, die eine Ertragsverbesserung bereits vorweggenommen habe. Analysten bezeichneten den Zwischenbericht der Zürcher Privatbankengruppe als gut.


Baloise fielen um 2,62 Prozent auf 87,35 Franken. Beobachter sprachen von einer gemischten Bilanz. So sei das Geschäftsvolumen der ersten drei Monate besser als erwartet ausgefallen, doch die Solvabilität habe sich gegenüber dem Jahresende zurückgebildet. Positiv sei aber, dass die Firmenverantwortlichen trotz dem widrigen Branchenumfeld an den Zielen bis Ende 2012 festhielten.


Electricite de France (EdF) verschob die Vorlage von Quartalszahlen wegen technischer Probleme auf den frühen Abend und will die Bilanz nun nach Börsenschluss veröffentlichen. Die Aktien stiegen um 0,71 Prozent auf 34,65 Euro.


In London blieben die Minenwerte unbeeindruckt von positiven Analystenkommentaren. Sie verbuchten Verluste. Imperial Tobacco Group, der viertgrösste Zigarettenproduzent der Welt, wies für das Halbjahr einen 14-prozentigen Gewinnanstieg aus und übertraf damit die Analystenerwartungen. Der Konzern sieht sich für die Zukunft gut gerüstet. Die Titel sackten dennoch um 5,51 Prozent auf 1.542 Pence ab.  (awp/mc/pg/09)

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