EU-Eröffnung: Uneinheitlich – Finanztitel erholen sich
Neben den Arbeitsmarktdaten sowie dem ISM-Einkaufsmanagerindex wartet der Markt mit Spannung auf die Abstimmung des US-Repräsentantenhauses zum Rettungspaket, nachdem der Senat bereits zugestimmt hatte. Die Mehrheit ist nicht gesichert. Die demokratische Sprecherin in der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, warnte vor einer übereilten Abstimmung am Freitag, die erneut in einem Debakel enden könnte. Im Hinblick auf den Arbeitsmarktbericht hatten die als Indikator geltenden ADP-Daten am Mittwoch eine sinkende Beschäftigung im Privatsektor angezeigt, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zudem gestiegen.
Die von der Finanzkrise belasteten Banken- und Versicherungstitel setzten ihre jüngste Erholungsbewegung mit mehrheitlich sehr festen Kursen fort. UniCredit gewannen 3,45 Prozent auf 2,91 Euro und gehörten damit zu den Favoriten im EuroSTOXX. Die Societe Generale hat ihre Einstufung für die Grossbank von «Hold» auf «Buy» angehoben, das Kursziel allerdings von 4,30 auf 3,60 Euro reduziert. Der jüngste Kursrutsch sei ebenso wie die zu Grunde liegenden Befürchtung überzogen, hiess es zur Begründung.
BNP Paribas kletterten um 3,51 Prozent auf 67,49 Euro, ING Groep verteuerten sich um 3,08 Prozent auf 16,75 Euro. In London stiegen Papiere des Versicherers Old Mutual um 5,37 Prozent auf 76,50 Pence, HBOS ragten unter den Banken mit plus 4,29 Prozent auf 177,40 Pence heraus.
In der Schweiz stemmten sich UBS mit einem Aufschlag von 3,29 Prozent auf 22,00 Franken gegen den schwachen Markttrend. Die Schweizer Grossbank reorganisiert ihr Investmentbanking und will dabei weitere 2.000 Arbeitsplätze streichen. Die ZKB kommentierte positiv. Die Bereiche, in denen die UBS Investment Bank stark sei, werden ausgebaut oder aufrechterhalten, die schwachen Bereiche geschlossen oder stark reduziert, hiess es. Credit Suisse legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 0,75 Prozent auf 53,40 Franken zu.
Schwächste Titel im EuroSTOXX und STOXX waren GDF Suez mit minus 3,00 Prozent auf 33,31 Euro. Im «Footsie» ragten Enterprise Inns mit einem Verlust von 5,87 Prozent auf 168,50 Pence heraus.
Roche-Aktien verloren in Zürich 1,95 Prozent auf 176,00 Franken. Das Pharmaunternehmen Merck Serono und die Roche-Tochter Genentech haben einen schweren Nebenwirkungsfall beim Medikament Raptiva (Efalizumab). (awp/mc/gh/17)