EU-Eröffnung: Uneinheitlich – Warten auf Notenbanksitzungen

Weiter enttäuschende Nachrichten im Zuge der US-Berichtssaison sowie der Rekord-Ölpreis nährten die angeschlagene Stimmung, hiess es am Markt. Die Vorgaben von den US-Börsen und aus dem asiatischen Handel waren gemischt. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,66 Prozent auf 3.750,91 Zähler. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, büsste 0,46 Prozent auf 3.152,12 Zähler ein. Der britische FTSE 100 gab um 0,10 Prozent auf 5.977,90 Punkte nach.


Während die EZB nach einhelliger Meinung von Volkswirten wegen der Inflationsgefahren ihren Leitzins unverändert belassen dürfte, wird von Seiten der BoE mit einer knappen Entscheidung gerechnet. Eine Mehrheit der Experten rechnet aber mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf 5,00 Prozent. Am Nachmittag steht auch die US-Handelsbilanz auf der Agenda.


Bei ruhiger Nachrichtenlage stand vor allem ein Pressebericht über eine mögliche milliardenschwere Übernahme von British Energy im Fokus und trieb die Papiere um 4,42 Prozent auf 732,50 Pence nach oben. Der Versorger RWE hat der «Financial Times» (FT) zufolge ein Angebot für den britischen Atomkraftwerksbetreiber vorgelegt. Die Gesellschaft wolle knapp 700 Pence pro British-Energy-Aktie in bar zahlen, was das britische Unternehmen mit knapp 14 Milliarden Euro bewerten würde. British Energy hat laut FT einen Kommentar abgelehnt, gleiches gilt Händlern zufolge für RWE. Dem Bericht zufolge hat auch der französische Energiekonzerns Electricite de France (EdF) für einen Teil von British Energy geboten. EdF-Papiere gaben in Paris um 0,02 Prozent auf 58,85 Euro nach.


Europaweit präsentierte sich der Finanzsektor einmal mehr schwächer. Aegon verloren 1,43 Prozent auf 9,99 Euro, BBVA sanken gar 1,86 Prozent auf 14,28 Euro. Aktien der Credit Suisse verbilligten sich um 2,25 Prozent auf 54,40 Schweizer Franken und Royal Bank of Scotland Group standen 1,69 Prozent tiefer bei 363,00 Pence. Die Öl-Schwergewichte und die am Vortag bereits festeren Telekomtitel stemmten sich dagegen weiter gegen den negativen Trend. BP gewannen 0,92 Prozent auf 550,50 Pence und Eni rückten um 0,43 Prozent vor auf 23,28 Euro. France Telecom verbesserten sich um 0,58 Prozent auf 22,39 Euro und Aktien der Vodafone Group stiegen um 0,50 Prozent auf 160,40 Pence.


In London fanden sich die schwer gewichteten Minenwerte am Indexende wieder. BHP Billiton ragten dabei mit minus 2,99 Prozent auf 1.750,00 Pence heraus. Der australische Bergbaukonzern hat auf Anfrage der australischen Börse erklärt, nichts von einem bevorstehenden Anteilserwerb durch China zu wissen. Am Mittwoch waren die Titel im australischen Handel angesprungen, nachdem die Zeitung «The Australian» über chinesische Pläne für den Erwerb von mehr als neun Prozent an BHP berichtet hatte.


Aktien von STMicroelectronics verloren in Paris 1,63 Prozent auf 6,96 Euro. Die UBS hat die Halbleitertitel vor den am 29. April erwarteten Ergebnissen zum ersten Quartal mit «Short-term Sell» eingestuft. Es bestünden Korrekturrisiken für die Konsensschätzungen, hiess es zur Begründung. Areva stiegen indes um 2,22 Prozent auf 720,55 Euro. Der französische Nuklearkonzern hat aus Japan Aufträge mit einem Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro erhalten. Dexia hat in einer ersten Reaktion das Votum «Add» mit Kursziel 840 Euro bestätigt. (awp/mc/ps)

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