Händler verwiesen auf die Pläne von Warren Buffett, bei der US-Investmentbank Goldman Sachs einzusteigen. Diese Nachricht wiege die Unsicherheiten über den Rettungsplan der US-Regierung für den Finanzsektor auf. Die Holding Berkshire Hathaway des US-Multimilliardärs steige für rund fünf Milliarden Dollar bei Goldman Sachs sein, bestätigte eine Sprecherin der Bank am Dienstagabend (Ortszeit) in New York. Weitere 2,5 Milliarden Dollar will das Finanzhaus über die Ausgabe von Stammaktien in die Kasse holen.
Daneben zog eine Grossfusion im europäischen Energiesektor die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Electricite de France (EdF) legt 12,5 Milliarden britische Pfund für die Übernahme des britischen Atomstromproduzenten British Energy auf den Tisch. Beide Unternehmen einigten sich bereits über die Übernahme. Den Aktionären wird eine Offerte über 774 Pence pro Aktie unterbreitet. Die EdF-Aktien stiegen in Paris um 5,40 Prozent auf 52,86 Euro. British Energy legten in London 6,08 Prozent auf 768,00 Pence zu und stiegen damit an die FTSE-Spitze.
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca prüft unterdessen den Kauf von Generika-Marken in Schwellenländern. «Ich glaube, es gibt von Markt zu Markt eine Reihe von Möglichkeiten, Markenprodukte zu kaufen», sagte Konzernchef David Brennan dem «Wall Street Journal» (Mittwochausgabe). AstraZeneca plane aber keine grossen Schritte in Richtung Nachahmerprodukte. Die Aktien gaben 1,30 Prozent auf 2.504 Pence nach. Die Aussagen spiegeln eine Umorientierung des Unternehmens von den Schlüsselmärkten USA und Europa mit nachlassendem Wachstum hin zu den stark boomenden Schwellenländern wider.
In der Schweiz hoben die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel für Novartis auf 66 Schweizer Franken an. Das Anlagerating «Overweight» wurde beibehalten. Der Kurs der Aktien stieg um 0,94 Prozent auf 59,25 Franken. Die Anpassung erfolge als Reaktion auf die Halbjahreszahlen des Pharmariesen, schreibt Analyst Paul Mann in einem Kommentar. Den Einnahmen durch Zometa räumt der Analyst des weiteren ein Potenzial von über 4 Milliarden Dollar im Jahr 2012 ein, das entspreche dem Dreifachen der momentanen Konsens-Schätzungen.
Die Titel des Konkurrenten Roche stiegen ebenfalls 0,28 Prozent auf 176,90 Franken. Sie zeigten sich damit unbeeindruckt von einer Warnung vor möglichen Leberschäden für das Krebsmedikament Tarceva, das das zu Roche gehörende Biotechnologieunternehmen Genentech und OSI Pharmaceuticals herstellen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA veröffentlichte ein Schreiben der beiden Hersteller, in dem die Warnung ausgesprochen wird. Roche setzte mit Tarceva im ersten Halbjahr 587 Millionen Franken um. Damit steht das Medikament für den Konzern, gemessen am Umsatz, an siebter Stelle. (awp/mc/ps/12)