EU-Eröffnung: Verluste – Inflationssorgen – Finanztitel im Minus

Hoffnungen auf steigende Aktienkurse in der letzten Woche vor Weihnachten seien durch Inflationssorgen gedämpft worden, welche weitere Zinssenkungen der US-Notenbank unwahrscheinlicher machten.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor im frühen Handel 1,51 Prozent auf 4.318,29 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 1,44 Prozent auf 3.668,23 Punkte ab. Der Euronext 100 sank um 1,47 Prozent auf 979,33 Zähler. In Paris verlor der CAC 40 um 1,66 Prozent auf 5.512,49 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,46 Prozent auf 6.303,40 Zähler nach unten.


Finanzwerte gerieten laut Händlern erneut wegen der Unsicherheit über den weiteren Kurs der US-Notenbank unter Druck. Als Belastung erwiesen sich auch die Abstufungen von Aktien einiger US-Banken durch die Citigroup . Vor diesem Hintergrund fielen Titel von AXA 2,37 Prozent auf 26,80 Euro, und für die Papiere von Societe Generale ging es um 2,33 Prozent auf 98,32 Euro nach unten.


Auch negativ aufgefasste Aussagen der UBS zu weiteren Abschreibungen belasteten die Kurse von Finanzinstituten. So verloren Titel von UBS 3,17 Prozent auf 53,50 Schweizer Franken und waren damit der schwächste Wert im Swiss-Market-Index (SMI) . Die schweizerische Grossbank rechnet einem Pressebericht zufolge mit weiteren Milliardenabschreibungen im Zuge der Subprimekrise im ersten Quartal. Der Verwaltungsrat der Bank stimme der Einschätzung von JP Morgan zu, dass weitere 4,5 Milliarden Schweizer Franken (2,71 Milliarden Euro) im ersten Quartal abgeschrieben werden müssten, berichtete die schweizerische Zeitung «Sonntag». Am Montag hatte UBS Abschreibungen in Höhe von zehn Milliarden Franken für das laufende, vierte Quartal angekündigt.


Papiere von Provident Financial konnten angesichts der Verluste im Finanzsektor nicht von Nachrichten profitieren, wonach der Konsumfinanzierer für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn im Rahmen der Markterwartungen rechnet. Die Anteile gaben 2,23 Prozent auf 790,50 Pence nach. Unterdessen bestätigten die Analysten von WH Ireland ihre «Buy»-Einschätzung und beliessen das Kursziel bei 964 Pence. Die aktuellen Aussagen von Provident Financial bestätigten, dass sich das Geschäftsumfeld verbessert habe, hiess es. Zur Begründung verwiesen die Experten auf das steigende Kundenwachstum.


Aktien von BHP Billiton verloren 2,46 Prozent auf 1.507 Pence. In der angepeilten Milliardenübernahme des Bergbaukonzerns Rio Tinto durch seinen britischen Konkurrenten könnten sich einem Pressebericht zufolge britische Behörden einschalten. Das «Takeover Panel» erwäge die Setzung einer Frist für ein formelles Übernahmeangebot, berichtete «The Mail on Sunday».


Aktien von Agfa-Gevaert Group verloren in Brüssel 1,71 Prozent auf 9,71 Euro. Die Papiere des Technologieunternehmens waren zuvor von Übernahmespekulationen angetrieben worden, nachdem der Chef des Unternehmens, Jo Cornu, sagte, dass er «aktiv nach Angeboten» suche. Bislang habe es jedoch keine neuen Nachrichten zu diesem Thema gegeben, wodurch die Papiere wieder in die Verlustzone gerutscht seien. (awp/mc/ab)

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