EU-Eröffnung: Verluste – Japans Börsen sinken um über 4%
Die Anleger seien zudem nach wie vor besorgt, dass die grossen Unternehmen in der bevorstehenden Berichtssaison schwache Zahlen präsentieren könnten, sagten Börsianer.
Der EuroSTOXX 50 gab nach vier Verlusttagen in Folge um weitere 1,77 Prozent auf 2.408,44 Punkte nach, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,50 Prozent auf 4.359,69 Punkte nach unten. Der französische CAC-40-Index sank um 2,06 Prozent auf 3.179,20 Zähler.
Titel von ArcelorMittal verbilligten sich am Ende des europäischen Leitindexes um 6,60 Prozent auf 18,125 Euro. Händler verwiesen auf Verluste der Alcoa-Aktien , die nach Börsenschluss um rund ein Prozent gefallen waren. Der US-Aluminiumriese hatte wegen sinkender Metallpreise und schwacher Nachfrage im vierten Quartal einen deutlichen Verlust verbucht.
Auch andere Rohstoffwerte zählten zu den grössten Verlierern. Börsianer verwiesen als Belastung auf nachgebende Metallpreise und auch auf den sinkenden Ölpreis. So fielen die Aktien von Rio Tinto um 7,97 Prozent auf 1.479,00 Pence, und Titel von Antofagasta verbilligten sich um 6,30 Prozent auf 398,00 Pence. Für Papiere von Xstrata ging es um 6,15 Prozent auf 763,00 Pence nach unten.
Bankaktien gerieten ebenfalls unter Druck. Börsianer begründeten die Abschläge unter anderem mit den massiven Verluste bei den Citigroup-Papieren , die am Vortag unter anderem wegen neuer Spekulationen um milliardenschwere operative Verluste im vierten Quartal um über 14 Prozent eingebrochen waren. So verloren etwa die Titel von Barclays 8,13 Prozent auf 169,63 Pence, und HBOS-Papiere fielen um 4,88 Prozent auf 80,00 Pence.
Für Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) gaben die Anleger ferner 4,55 Prozent weniger aus als zum Handelsschluss am Montag und bezahlten noch 52,50 Pence. Die Insolvenz des US-Chemieunternehmens Lyondell Chemical hat das Institut einem Bericht der britische Zeitung «Independent» zufolge mit umgerechnet 2,6 Milliarden Euro belastet. Santander-Aktien sackten um 3,36 Prozent auf 6,61 Euro ab. Die spanische Staatsanwaltschaft untersuche Verluste von mehr als 2,3 Milliarden Euro bei Kunden der Bank im Zusammenhang mit dem mutmasslichen Milliarden-Betrüger Bernard L. Madoff, meldete das «Wall Street Journal Europe».
Aktien von BNP Paribas schliesslich sackten um 5,12 Prozent auf 32,41 Euro ab. Händlern zufolge belasteten wieder aufgewärmte Gerüchte um eine Kapitalerhöhung.
Ausserhalb der Finanzbranche und gegen den negativen Markttrend rückten die Titel von Tesco in London um 2,63 Prozent auf 359,50 Pence vor. Zwar ist das Weihnachtsgeschäft in Grossbritannien für die Supermarktkette so schlecht verlaufen wie seit den 1990er Jahren nicht mehr. Dank eines starken internationalen Geschäfts konnte Tesco seinen Konzernumsatz aber um 11,6 Prozent steigern. Auch sei der Marktanteil bei einer Reihe von Produkten ausserhalb der Lebensmittelsortiments gestiegen, berichtete das Unternehmen.
An der Spitze des EuroSTOXX 50 bauten die Titel von Fortis ihre Vortagsgewinne aus und stiegen um weitere 9,62 Prozent auf 1,424 Euro. Dresdner Kleinwort (DKIB) hatte die Titel der belgischen Bank bereits am Montag von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 1,00 auf 2,00 Euro verdoppelt. (awp/mc/pg/07)