«Anleger plagt vor der anstehenden Berichtssaison vor allem das Gefühl, dass von Unternehmen erneut schwache Quartalszahlen vorgelegt werden könnten», sagte Justin Urquhart-Stewart, Investment-Chef bei Seven Investment Management. «Die Leute fragen sich, woher das Wachstum eigentlich kommen soll.» Bevor am Nachmittag der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe aus den USA den Märkten neue Impulse liefern dürfte, stand unter anderem die Öl- und die Finanzbranche im Blick.
Vor allem Werte dieser zwei Branchen zogen den europäischen Leitindex nach unten. Versicherer wie ING Groep und Aegon verzeichneten jeweils Verluste von bis zu 4 Prozent. Societe Generale (SocGen) sackten um 3,57 Prozent auf 36,55 Euro ab. Die französische Grossbank rechnet jedoch im zweiten Quartal trotz weiterer Milliardenbelastungen durch die Krise mit einem Gewinn. In Zürich verbilligten sich die Aktien der UBS um 2,39 Prozent auf 12,65 Franken. Die Grossbank plant offenbar Neubesetzungen an der Spitze des US-Brokerage. UBS-Chef Oswald Grübel wolle Managementposten neu besetzen, nachdem er sich nach anfänglichen Verkaufsabsichten gegen einen Verkauf der Sparte entschieden habe, schreibt die «Financial Times» mit Bezug auf mit der Sache vertraute Kreise.
Unter den Öltiteln waren Repsol-YPF, Eni und TOTAL mit Abschlägen von jeweils deutlich mehr als 2 Prozent besonders schwach. Händler verwiesen auf die erneut gesunkenen Ölpreise, die am Montag ihre Talfahrt fortgesetzt haben und zeitweise unter die Marke von 65 US-Dollar gefallen sind. Gedämpfte Konjunkturhoffnungen seien die Gründe, hiess es.
Aktien von Fluggesellschaften rückten ebenfalls in den Blick. Der britische Billigflieger easyJet hat im Juni trotz der Wirtschaftsflaute mehr Fluggäste befördert als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Flieger verschlechterte sich hingegen leicht. Die easyJet-Papiere verteuerten sich in London um 0,66 Prozent auf 268,25 Pence. Auch die Titel von Air France-KLM verbuchten Gewinne.
Veolia Environnement zählten mit plus 1,33 Prozent auf 21,30 Euro ebenfalls zu den wenigen Gewinnern in Paris. Der Konzern stellt sein britisches Wasserversorgungsgeschäft zum Verkauf. Mit den Einnahmen will der französische Umweltversorger seine Schulden abbauen, berichtete die «Sunday Times». (awp/mc/ps/12)