Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,27 Prozent auf 4.114,02 Punkte. Der französische CAC-40-Index gab 0,52 Prozent auf 2.976,56 Zähler ab.
Zudem herrsche vor dem am Nachmittag mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht laut Händlern Zurückhaltung. Die Vorgabe ist unterdessen uneinheitlich: Nachdem die US-Börsen am Vorabend nach weiteren Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft erneut klar in positivem Terrain geschlossen hatten, bröckelten die Futures über Nacht etwas ab und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit dem Handelsschluss an den europäischen Börsen 0,70 Prozent. Die Handelsplätze in Asien verbuchten unterdessen am Morgen Aufschläge.
Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten hielten sich die Anleger insbesondere bei den Finanztiteln zurück, sagten Börsianer. Die Papiere hatten am Donnerstag besonders stark zugelegt. So sanken die Titel von HSBC Holdings um 2,72 Prozent auf 446,50 Pence, und für Standard Chartered ging es um 2,15 Prozent auf 1.000,00 Pence nach unten.
Titel der Royal Bank of Scotland (RBS) aber gewannen 2,13 Prozent auf 28,75 Pence. Das angeschlagene Finanzinstitut will voraussichtlich mehr Stellen streichen als zunächst geplant. Chairman Philip Hampton sagte zudem, dass die Bank verständlicherweise wegen des Rekordverlustes in 2008 und der Kapitalnot für 2008 keine Dividende ausschütte. Man wolle aber die Zahlung sobald wie möglich wieder aufnehmen, da man sich der Bedeutung der Dividende für die Aktionäre bewusst sei. Vor allem die Übernahme des Wettbewerbers ABN Amro im vergangenen Jahr hatte die RBS in die Katastrophe gestürzt.
Aktien von Givaudan stiegen um 7,03 Prozent auf 624,50 Franken. Trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hält der Schweizer Aromen- und Riechstoffhersteller an seinem Ziel fest, Ende 2010 wieder EBITDA-Margen wie vor der Übernahme des Wettbewerbers Quest zu erzielen. Zudem hätten bereits einige Anleger erwartet, dass die Erlöszahlen enttäuschen könnten, erklärten Händler die positive Marktreaktion.
An der Börse in Helsinki rückten Nokia-Papiere um 1,20 Prozent auf 10,08 Euro vor. Händler begründeten ihre Zuversicht mit besser als erwarteten Zahlen des US-amerikanischen BlackBerry-Anbieters RIM . Dieser sieht sich nach einem starken Umsatz- und Gewinnsprung trotz der Wirtschaftskrise weiter im Aufwind und meldete einen satten Gewinnsprung. Die positiven Nachrichten beflügelten auch die Aktien anderer Telekomausrüster wie etwa die von Ericsson, die 2,91 Prozent auf 74,30 schwedische Kronen gewannen. Titel des britischen Chip-Konstrukteurs ARM Holdings legten im Kielwasser der positiven Nachrichten um 0,68 Prozent auf 110,75 Pence zu.
Papiere von Novo Nordisk jedoch brachen in Kopenhagen um 10,32 Prozent auf 252,00 dänische Kronen ein. Händler verwiesen auf Sorgen, dass der neue Hoffnungsträger des weltgrössten Insulinherstellers, das Diabetesmedikament Victoza, scheitern könnte. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte zu dem Medikament ein gespaltenes Votum abgegeben. Nun stelle sich die Frage, ob Victoza in den USA genehmigt werde, kommentierten die Analysten der Deutschen Bank. (awp/mc/pg/11)