EU-Eröffnung: Wenig verändert – Rio Tinto schwach

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,32 Prozent auf 4.461,46 Zähler zu. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,21 Prozent auf 3.932,70 Punkte. Der Euronext 100 stieg um 0,17 Prozent auf 1.060,24 Zähler. In Paris gab indes der CAC 40 0,08 Prozent auf 6.022,41 Punkte nach. Für den FTSE 100 ging es um 0,17 Prozent auf 6.626,20 Punkte nach unten.


Im Fokus stand Rio Tinto. Der britische Minenkonzern hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für den kanadischen Alunimiumkonzern Alcan über 38,1 Millarden Dollar abgegeben – Rio Tinto gaben um 1,95 Prozent auf 3.915,00 nach. Der Verwaltungsrat von Alcan begrüsste das Angebot einstimmig und empfahl seinen Aktionären dessen Annahme. Zuvor hatte Alcan mehrere Kaufangebote des US-Rivalen Alcoa abgelehnt – zuletzt wurden 33 Milliarden Dollar geboten. Ein Interesse an Alcan wird auch den Rohstoff- und Energiekonzernen BHP Billiton und Norsk Hydro nachgesagt.


Auch die anderen Minenwerte gehörten zu den grössten Gewinnern. Händler verwiesen auf Hoffnungen auf eine Sektorkonsolidierung. Aktien von Vedanta gewannen 2,37 Prozent auf 1.731,00 Pence. Titel von Antofagasta stiegen um 1.86 Prozent auf 685,00 Pence und Xstrata-Aktien legten um 1,77 Prozent auf 3.330,00 Pence zu.


Im Blick standen auch Ölwerte, die von negativen Analystenkommentaren nach unten gezogen wurden. Die UBS senkte die Aktien von Royal Dutch Shell von «Buy» auf «Neutral», hob jedoch das Kursziel von 2.100 auf 2.300 Pence an. Goldman Sachs senkte zudem den Ausblick für das vierte Quartal für Eni um 11 Prozent. Royal Dutch Shell gaben um 1,21 Prozent auf 2.040,00 Pence nach. Eni-Titel verloren 0,75 Prozent auf 27,73 Euro. Im Sog dieser Entwicklung gaben auch die Aktien von BP um 0,33 Prozent auf 603,00 Pence nach. Gegen den Trend legten TOTAL-Papiere um 0,61 Prozent auf 60,91 Euro zu.


In Paris lagen die Aktien des französischen Technologiekonzerns Alstom nach starken Umsatzzahlen mit einem Plus von 5,72 Prozent an der Spitze des CAC 40. Der Umsatz lag im ersten Quartal mit 4,0 Milliarden Euro um 27 Prozent über dem des Vorjahrs, zudem sind die Auftragseingänge um 62 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro gestiegen.


Aktien von Nokia legten um 2,05 Prozent auf 21,38 Euro zu und waren damit grösster Kursgewinner im EuroSTOXX 50. Händler verwiesen auf die schwachen Motorola-Zahlen . Diese weckten Hoffnungen, der finnische Handykonzern könnte seinem US-Konkurrenten Marktanteile abjagen. Für das zweite Quartal rechnet der US-Mobiltelefonhersteller zudem nur noch mit Erlösen zwischen 8,6 und 8,7 Milliarden Dollar – zuvor waren 9,4 Milliarden Dollar angepeilt worden.


Aktien von Ericsson legten um 0,58 Prozent auf 27,82 Euro zu. Händler verwiesen auf den Zwischenbericht von Sony Ericsson, der von Analysten negativ beurteilt wurde. Bear Stearns senkte seine Gewinnprognose für das Unternehmen und verwies auf sinkende Margen. Analysten von Carnegie bezeichneten die Schwäche von Sony Ericsson vor dem Hintergrund der Motorola-Zahlen als enttäuschend.


In Zürich gaben die Aktien von Roche um 0,06 Prozent auf 215,20 Schweizer Franken nach. Börsianer nannten Zweifel an der Nachhaltigkeit der von Genentech gezeigten Wachstumsraten als Grund für die Kursverluste. Die amerikanische Roche-Tochter hatte den Gewinn im zweiten Quartal dank starker Zuwachsraten mit den Krebsmedikamenten Avastin und Rituxan um 41 Prozent gesteigert und die Gesamtjahresprognose erhöht. (awp/mc/pg)

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