EU-Europa: Schwächer – Citigroup belastet, Sainsbury brechen ein

Die asiatischen Börsen gaben dagegen nach: Belastend wirkten die zusätzlichen Milliardenbelastungen bei der Citigroup sowie der Rücktritt des Unternehmenschefs. Damit erhielten Sorgen um die Auswirkungen der Kreditkrise weitere Nahrung, hiess es am Markt.


Der EuroSTOXX 50 verlor 0,67 Prozent auf 4.380,69 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, rutschte um 0,78 Prozent auf 3.754,20 Punkte ab. Der Euronext 100 sank um 0,95 Prozent auf 1.013,94 Punkte. Für den Pariser CAC 40 ging es um 1,00 Prozent auf 5.663,40 Zähler ins Minus. In London verlor der Leitindex FTSE 100 zusätzlich belastet durch höhere Kursverluste der schwer gewichteten Minenwerte 1,34 Prozent auf 6.442,90 Punkte.


Europäische Finanztitel präsentierten sich entsprechend überwiegend schwach. Obendrein hat Morgan Stanley die Einstufung zum europäischen Bankensektor insgesamt von «Attractive» auf «In-line» zurückgeschraubt. In London ragten Barclays mit einem Verlust von 6,05 Prozent auf 505,00 Pence heraus, im EuroSTOXX 50 traten neben der sehr schwachen Deutschen Bank die fränzösische Bank BNP Paribas und der Versicherer AXA mit Kursverlusten hervor.


BNP Paribas verloren am Ende des Leitindex 3,26 Prozent auf 69,19 Euro, AXA-Aktien büssten um 2,60 Prozent auf 29,26 Euro ein. In der Schweiz sackten UBS-Papiere um 3,62 Prozent auf 54,65 Franken ab, Credit Suisse Group verbilligten sich um 2,90 Prozent auf 70,35 Franken. ING legten indes in Amsterdam um 1,10 Prozent auf 29,49 Euro zu. Die Citigroup bestätigte ihre Einstufung für die niedrländische Bank beim Kursziel 38 Euro mit «Buy».


Northern Rock kommen im Kontext der Hypothekenkrise nicht aus den Schlagzeilen, die Titel verloren 5,02 Prozent auf 162,70 Pence. Einem Bericht der «Sunday Times» zufolge haben Anleger insgesamt 14 Milliarden Pfund von der angeschlagenen Hypothekenbank abgezogen. Laut «Observer» steigt der Druck auf die Bank of England, ihre Finanzhilfen über den Februar hinaus zu verlängern.


Auch abseits der Finanzbranche machte sich die Krise bemerkbar: Sainsbury rutschten um 19,01 Prozent auf 449,50 Pence ab und verloren damit knapp zwei Milliarden Pfund an Börsenwert. Der Investmentfonds Delta Two aus Katar hat die Gespräche über eine mögliche Übernahme der Supermarktkette abgebrochen. Die Krise auf den Kreditmärkten habe es schwieriger und teurer gemacht, nötige Finanzmittel für das 10,6 Milliarden Pfund (15,25 Mrd Euro) schwere Gebot zu bekommen, hiess es zur Begründung. Auch die Wettbewerber gerieten unter Druck: Morrison (Wm.) Supermarkets verloren 3,59 Prozent auf 281,75 Pence, Tesco gaben um 1,69 Prozent auf 478,75 Pence nach.


In Paris sanken EADS um 3,98 Prozent auf 21,99 Euro an das Ende des Leitindex. Die Verzögerungen bei der Militärtransportmaschine A400M kosten den Luft- und Raumfahrtkonzern zusätzlich zwischen 1,2 und 1,4 Milliarden Euro. Aus diesem Grund werde die Prognose für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Sonderposten für 2007 ausgesetzt, hiess es vom Unternehmen.


Dagegen stemmten sich Philips Electronics gegen den Trend und legten an der Spitze des EuroSTOXX um 2,00 Prozent auf 29,54 Euro zu. Ein Händler verwies auf einen freundlichen Kommentar eines koreanischen Investmenthauses zu LG.Philips LCD , dem Joint-Venture von Philips mit dem südkoreanischen Konzern LG Electronics . Woori Investment & Securities hat sein Kursziel für den Hersteller von Flachbildschirmen in Erwartung eines operativen Rekordgewinnes im laufenden Quartal deutlich angehoben. Zudem sorgten weiter die Verkauspläne für den MedQuist-Anteil für gute Stimmung. (awp/mc/gh)

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