EU-Finanzminister sehen auch für 2010 schwarz
Das düstere Szenario lasse die offiziellen Konjunkturprognosen der EU als viel zu optimistisch erscheinen. Noch Mitte Januar hatte Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia eine Verbesserung der Lage im zweiten Halbjahr 2009 vorhergesagt.
Historisch niedriges Verbraucher- und Geschäftsvertrauen
Inzwischen gehen viele Ökonomen aber davon aus, dass die Wirtschaftskrise sehr viel heftiger sein und länger dauern werde als bislang befürchtet. In dem Papier, heisst es, dass die europäischen Volkswirtschaften von Negativwachstum, historisch niedrigem Verbraucher- und Geschäftsvertrauen sowie ausgetrockneten Kreditflüssen geprägt seien. «Negativspiralen zwischen der Realwirtschaft und den Finanzmärkten verschlimmern die Situation.» Die Minister wollen das Papier am Dienstag beschliessen.
Zeitplan zum Abbau der nationalen Haushaltsdefizite
Die Finanzminister wollen dennoch einen Zeitplan zum Abbau ihrer nationalen Haushaltsdefizite festlegen. «Die meisten Mitgliedsstaaten werden ihre Konsolidierungsanstrengungen 2010 beginnen, diejenigen mit Haushaltsspielraum werden 2011 anfangen», heisst es laut den Berichten in dem Text. Nur so könne vermieden werden, dass die Märkte hoch verschuldete Regierungen durch noch höhere Risikoaufschläge auf ihre Staatsanleihen abstrafen. (awp/mc/pg/16)