EU-Freundlich – Neue Zinssenkungsfantasie aus USA stützt
Einige Investoren warteten auch auf zahlreiche Konjunkturdaten aus Europa. Zudem sei die Vorgabe aus Asien gut und auch die deutlich anziehenden US-Indexfutures dienten als Katalysator für weitere Kursgewinne.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stand am Morgen mit 0,56 Prozent im Plus bei 4.371,53 Zählern. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,52 Prozent auf 3.730,24 Punkte. Der Euronext 100 rückte um 0,56 Prozent auf 996,84 Zähler vor. In Paris gewann der CAC 40 0,63 Prozent auf 5.633,30 Punkte. Der Londoner FTSE 100 zog um 0,41 Prozent auf 6.375,00 Zähler an und der Swiss-Market-Index (SMI) gewann 0,56 Prozent auf 8.783,62 Punkte.
Fortis standen mit minus 0,59 Prozent auf 18,40 Euro am EuroSTOXX-Ende. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern gibt zur Finanzierung der Teil-Übernahme der niederländischen Grossbank ABN Amro eine bis zu 2,5 Milliarden Euro schwere Wandelanleihe aus. Eine Aufstockung um weitere 500 Millionen sei möglich. Die Zeichnung der Papier erfolge im Tagesverlauf.
Schneider Electric gewannen als ein Favorit im EuroSTOXX 1,69 Prozent auf 95,24 Euro. Der französische Elektrokonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem geringeren organischen Umsatzwachstum als 2007 – das Plus beim Konzernumsatz dürfte auf dieser Ebene bei sechs bis acht Prozent liegen. Voraussetzung seien gleichbleibende Marktbedingungen, so das Unternehmen. Für 2007 hatte Schneider Electric zuletzt ein organisches Umsatzplus von 13 Prozent angekündigt. Händlern zufolge begrüssen Börsianer die überraschende Veröffentlichung dieser Umsatzziele – das treibe den Kurs hoch.
Im Versorgersektor zählten Electricite de France (EdF) mit minus 1,19 Prozent auf 84,68 Euro europaweit zu den grössten Verlierern. Uneinigkeiten mit Suez über eine Nuklearanlage drückten etwas auf die Stimmung, sagten Händler. Hinzu kämen allerdings vor allem auch die anhaltenden Verkaufspläne der französischen Reguierung, wobei Enel als möglicher Käufer in Betracht komme. Enel-Chef Fulvio Conti halte sich derzeit in Nizza auf und am Markt werde über eine grössere Transaktion zwischen den Gruppen spekuliert. So habe Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy früher betont, den staatlichen Anteil an EdF von drei Prozent zur Finanzierung von Universitäten für rund 5 Milliarden Euro verkaufen zu wollen. Aktien von Enel legten 0,31 Prozent auf 8,19 Euro zu.
In London waren Mitchells & Butler mit minus 4,78 Prozent auf 557,50 Pence zweitgrösster Verlierer. Händler verwiesen auf eine Abstufung von «Buy» auf «Hold». Kazakhmys gaben 2,45 Prozent auf 1.318 Pence ab. Händler zufolge werden am Markt Gerüchte um eine Platzierung von 11,7 Millionen Aktien diurch Credit Suisse herumgereicht.
Novartis waren mit minus 0,47 Prozent auf 64,00 Franken einziger Verlierer in Zürich. Der Pharmakonzern erhöht nach den diesjährigen Lohnverhandlungen mit den internen Personalvertretungen die Löhne um insgesamt 2,5 Prozent ab April 2008. (awp/mc/ab)