Dabei handelt es sich um die Sorte «MON 863» des US- Biotechnologiekonzerns Monsanto. Dieser Mais ist genetisch so verändert, dass er nicht vom Maiswurzelbohrer befallen wird. Die Maissorte ist das dritte gentechnisch veränderte Produkt, dessen Import die EU zugelassen hat.
Genehmigung zur Aussaat dürfte in Kürze folgen
Theoretisch kann dieser Mais nun überall in der EU zur Verarbeitung in Tierfutter, aber nicht zur Aussaat verkauft werden. Um tatsächlich in Nahrung eingesetzt zu werden, bedarf es allerdings noch einer zweiten Genehmigung durch die EU. Diese werde wohl in etwa einem Monat folgen, sagten EU-Vertreter. «Diese Genehmigung ist Monsanto für zehn Jahre erteilt worden», teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Auf dem Markt müsse das Produkt eindeutig als gentechnisch veränderter Mais gekennzeichnet werden, hiess es weiter.
Obwohl die EU mittlerweile eine inoffizielle sechsjährige Aussetzung der Zulassung gentechnisch veränderter Produkte beendet hat, herrscht unter den 25 nationalen Regierungen keineswegs Einigkeit in dieser Frage. Bei 14 Treffen in Folge haben sich die Regierungen gegenseitig blockiert. Das bisher letzte Mal, dass die Einzelstaaten sich auf die Zulassung eines gentechnisch veränderten Produkts einigten, war 1998. Die jetzige Entscheidung der EU-Kommission war möglich, weil im Falle einer Nicht-Einigung der Mitgliedstaaten ein vorgegebenes Verfahren eingeleitet wurde. Zuletzt hatten die EU-Staaten Ende Juni bei einem Treffen der 25 Landwirtschaftsminister in Luxemburg eine Einigung verfehlt.
Umweltschutzgruppen besorgt über die Genehmigung
Umweltschutzgruppen äusserten sich besorgt über die Genehmigung. Ihrer Einschätzung nach gibt es ernsthafte Zweifel an der Sicherheit der Maissorte. Die europäische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit EFSA hatte «MON 863» im April vergangenen Jahres dagegen als unbedenklich eingestuft. Der Genmais sei genauso sicher wie konventioneller Mais.
(AWP / MC / hfu)