EU-Handelskommissar Mandelson warnt Russland vor Imageverlust wegen BP-TNK

Auch andere Kommissionsmitglieder hatten sich bereits zu dem Fall geäussert und Russland zur Mässigung aufgerufen. Auch andere Kommissionsmitglieder hatten sich bereits zu dem Fall geäussert und Russland zur Mässigung aufgerufen.

Disput
In dem Disput stehen sich der britische Ölkonzern BP und drei russische Milliardäre gegenüber. Die Russen wollen nach Ansicht westlicher Beobachter BP mit allen Mitteln aus dem Gemeinschaftsunternehmen drängen. Das Unterfangen scheint politisch motiviert. BP gehört dank TNK-BP zu den wenigen westlichen Unternehmen, die Zugriff auf die russischen Energievorkommen haben. Seit langem wird spekuliert, dass ein vom Kreml kontrollierter Konkurrent wie Gazprom oder Rosneft den drittgrössten russischen Ölförderer übernimmt.

Durchsungungen in der Zentrale von TNK-BP
In den vergangenen Monaten war die Konzernzentrale von TNK-BP in Moskau mehrfach von der Polizei durchsucht worden. Die Vorwürfe reichen von Steuervergehen, über die illegale Beschäftigung von BP-Managern bis hin zu Spionage. Erklärtes Ziel der Russen ist es, TNK-BP-Chef Robert Dudley aus dem Amt zu drängen, um einen «unabhängigen» Unternehmenschef einzusetzen.

Streitparteien wahrscheinlich vor Gericht
Am wahrscheinlichsten ist derzeit, dass sich die Streitparteien vor Gericht wiedersehen. Wie der führende russische Anteilseigner Mikhail Fridman Anfang der Woche jedoch sagte, könnten er und seine beiden Partner sich auch vorstellen, ihren Anteil an BP abzutreten und dafür Aktien des britischen Konzerns zu erhalten. Nach Berechnungen der Zeitung «Kommersant» würden die Oligarchen dann mit rund 7,6 Prozent an BP beteiligt werden.

TNK-BP förderte im Vorjahr 70 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent und hat einen Börsenwert von umgerechnet rund 22 Milliarden Euro. BP misst der Russland-Beteiligung grosse Bedeutung bei. Laut Medienberichten stammt etwa ein Fünftel der Öl- und Gasreserven des BP-Konzerns von TNK-BP. (awp/mc/gh)

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