EU-Kommissar McCreevy will Ratingagenturen schärfer kontrollieren

Nach Informationen der «Financial Times» (Montagsausgabe) wird sich McCreevy an diesem Montag in Dublin für «gezielte regulatorische Massnahmen» für Ratingagenturen stark machen. Darunter versteht der EU-Kommissar der Zeitung zufolge unter anderem eine Registrierungspflicht von Bonitätsprüfern, die in Europa strukturierte Wertpapiere bewerten.


«Reformen zwingend notwendig»
«Ich bin nun überzeugt davon, dass limitierte, aber verpflichtende, sehr gezielte und robuste interne Reformen der Unternehmensführung zwingend notwendig sind, um eine stärkere externe Überprüfung der Ratingagenturen zu vervollständigen», will McCreevy dem Blatt zufolge sagen. «Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine regulatorische Lösung auf europäischem Niveau notwendig ist, um einige der Kernthemen zu behandeln», so der irische Kommissar. Derzeit arbeiten Beamte des Binnenmarkt-Direktoriums an detaillierten Vorschlägen.


EU vor Alleingang?
Der Vorstoss McCreevys macht einen europäischen Alleingang bei Ratingagenturen wahrscheinlicher. Zudem unterstützt der EU-Beamte damit Vorschläge der französischen Wirtschaftsministerin Christine Lagarde, die Ende Mai auf einer Veranstaltung der Organisation der Internationalen Wertpapieraufsichtsbehörden (Iosco) erstmals eine Registrierungspflicht für Ratingagenturen in Europa ins Spiel gebracht hatte. Auslöser für die Regulierungsdebatte ist die schlechte Figur, die die Bonitätsprüfer bei der Bewertung komplexer Anleihen gemacht hatten. Dies hatte die Kreditkrise verschärft. (awp/mc/ps)

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